Im besten Deutschland aller Zeiten haben zwei Drittel der Menschen große Zukunftsängste

Die große Teuerungswelle ist vorbei, aber zuletzt zogen die Preise wieder deutlicher an. Viele Haushalte haben nach eigenen Angaben keine finanziellen Puffer mehr.

shutterstock/Maria Symchych

Wiesbaden – Gestiegene Preise und wirtschaftliche Unsicherheit belasten immer mehr Menschen in Deutschland. «Die Sorgen erreichen die Besserverdienenden», sagte die Vorstandsvorsitzende der Auskunftei Schufa, Tanja Birkholz, in einem Interview mit RTL/ntv. 

In einer Erhebung im Auftrag der Schufa gab mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Haushalte mit mehr als 4.000 Euro Netto-Einkommen an, stark beunruhigt zu sein. Noch mehr unter Druck stehen Haushalte mit einem monatlichen Netto-Einkommen von weniger als 2.000 Euro: Drei Viertel (75 Prozent) der Befragten in dieser Gruppe äußerten sehr große bis große Zukunftsängste. Über alle Einkommensgruppen hinweg lag der Wert bei 65 Prozent. 

Die Schufa führt Verbraucher-Umfragen regelmäßig durch. Sie hatte im Oktober 1.000 Menschen vom Marktforscher Nordlight Research online befragen lassen.

Teuerungsrate hat jüngst wieder angezogen 

Die große Teuerungswelle ist zwar vorbei, doch in den vergangenen beiden Monaten hat die Inflation in Deutschland wieder angezogen. Preistreiber waren zuletzt vor allem Nahrungsmittel und Dienstleistungen. 

Um ihre Lebenshaltungskosten zu senken, versuchen 91 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben, Energie zu sparen. Fast drei Viertel (73 Prozent) versuchen, weniger zu heizen. 

Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) bekunden, beim Einkaufen bewusst weniger Geld auszugeben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) verzichtet auf Reisen. Fast neun von zehn Befragten (87 Prozent) reduzieren generell ihre Ausgaben.

Die finanziellen Reserven vieler Haushalte sind begrenzt. Während ein Viertel (25 Prozent) der Befragten angab, über genügend Rücklagen zu verfügen, um die gestiegenen Kosten abzufedern, hat fast jeder Fünfte (16 Prozent) diese bereits aufgebraucht. Knapp ein Drittel (32 Prozent) befürchtet, dass verbliebene Rücklagen nicht ausreichen werden, 22 Prozent haben nach eigenen Angaben überhaupt keine finanziellen Polster. 

Zunehmend Probleme bei Kredittilgung

Ein weiteres Zeichen für die angespannte finanzielle Situation vieler Menschen in Deutschland: Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gab an, ihnen falle es sehr schwer (13 Prozent) oder eher schwer (40 Prozent), einen in den vergangenen sechs Monaten aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen. 

Die Zahl derjenigen, die in ihren Schufa-Daten erstmals einen negativen Eintrag haben, weil sie Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlen oder Kredite nicht bedienen können, liegt nach Angaben der Auskunftei mit Sitz in Wiesbaden nach jüngsten Zahlen knapp 20 Prozent höher als ein Jahr zuvor. 

Die Bewertung der Schufa zur Kreditwürdigkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern hat Gewicht: Banken, Versandhändler, Energieversorger oder Mobilfunkunternehmen erkundigen sich bei privaten Auskunfteien wie der Schufa nach der Kreditwürdigkeit ihrer Kundschaft. Außer der Schufa gibt es weitere Wirtschaftsauskunfteien: etwa Creditreform und Crif. 

Zur wachsenden Zahl an gemeldeten Verbraucherkrediten, bei denen es Probleme gibt, sagte Schufa-Chefin Birkholz im Gespräch mit RTL/ntv: «Es könnte auch sein, dass wir vor einer Trendumkehr stehen, nach zugegebenermaßen einer Dekade rückläufiger Zahlungsstörungen infolge hoher Beschäftigung.»

Zu den Ursachen der in dieser Legislaturperiode massiv gestiegenen Preise und wirtschaftlichen Unsicherheit teilte die Schufa nichts mit. Aufmerksame Beobachter dieser beunruhigenden Entwicklung sehen die Hauptursache in der wirtschaftsfeindlichen, antinationalen Politik der jetzt auseinander gebrochenen Ampelregierung, die mit immer neuen Sanktionen gegen Russland und mit einer immer hysterischer anmutenden Klimapolitik im Ergebnis immer mehr Schaden für die eigene Bevölkerung und für Deutschland angerichtet hat, obwohl es doch ihre Aufgabe als „Volksvertretung“ gewesen wäre genau dies zu verhindern.

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