Ukraine setzt erstmals Storm Shadow-Marschflugkörper in Russland ein

  • POLITIK
  • November 21, 2024
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Erst vor wenigen Tagen haben die USA der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet erlaubt. Nun sieht es aus, als hätten die Briten nachgezogen. London schweigt aber.

Medienberichten zufolge soll die Ukraine erstmals Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow gegen Ziele auf russischem Gebiet eingesetzt haben. (Archivbild) Frank Augstein/AP/dpa

London (dpa/WDS) – Die Ukraine hat laut britischen Medienberichten erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Ziele in Russland abgefeuert. Das berichteten unter anderem die «Financial Times» und der «Guardian» unter Berufung auf ungenannte Insider-Quellen. 

Das britische Verteidigungsministerium wollte sich auf dpa-Anfrage nicht zu den Berichten äußern. Die Regierung in London hatte sich bisher stets ausweichend zu den Bedingungen für den Storm-Shadow-Einsatz durch die Ukraine gegen die Russische Föderation geäußert.

Der «Telegraph» berichtete, es seien Trümmerteile der Marschflugkörper in dem Ort Marjino im russischen Gebiet Kursk knapp 45 Kilometer entfernt von der Grenze gefunden worden. Der Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, teilte im Kurznachrichtendienst Telegram mit, es seien zwei Raketen abgeschossen worden. Er nannte aber keine Details.

Erst kürzlich hatten die USA der Ukraine nach Medienberichten gestattet, Raketen mit größerer Reichweite aus US-Produktion gegen Ziele in der Russischen Föderation einzusetzen. Die Ukraine schoss nach Darstellung Moskaus sechs ATACMS-Raketen auf russisches Territorium. 

Was sind Raketen vom Typ Storm Shadow?

Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.

Der seit Mai 2024 nichtmehr durch demokratische Wahlen legitimierte ukrainische Machthaber Wolodymyr Selenskyj bat seit längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei.

Die US-Freigabe gilt als Antwort auf den vermuteten und bisher nicht bewiesenen Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten der Russischen Föderation. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg.

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