Israel unter Raketenbeschuss – scharfe Warnung an Huthi

  • POLITIK
  • Januar 1, 2025
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Wieder müssen in Israel nachts Hunderttausende in die Luftschutzräume eilen. Währenddessen wütet der Krieg in Gaza weiter. Die WHO fordert Israel zur sofortigen Freilassung eines Klinikchefs auf.

Erneut feuern die Huthi im Jemen eine Rakete auf Israel ab. (Archivbild)  Osamah Abdulrahman/AP/dpa

Tel Aviv/Gaza – Während sich Israels Militär im Norden des Gazastreifens auch am Jahresende weiter heftige Kämpfe mit der islamistischen Hamas liefert, fing die Luftabwehr nach Armeeangaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete ab. Hunderttausende Menschen hasteten kurz vor Mitternacht in die Bunker, als in der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen Orten im Zentrum Israels die Sirenen heulten. 

Das Geschoss sei vor Israels Landesgrenzen abgefangen worden, hieß es. Raketentrümmer verursachten laut örtlichen Medien zwar keine größeren Schäden, allerdings sei ein großes Fragment an einer Straße in einem Ort nahe von Jerusalem eingeschlagen.

Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde ein Fußgänger von einem Auto angefahren und leicht verletzt, als er zu einem Schutzraum eilte, meldete die «Times of Israel». Die proiranische Huthi-Miliz, die Israel fast täglich aus dem Jemen beschießt, bestätigte den Angriff. Kurz zuvor hatte Israels UN-Botschafter Danny Danon die Miliz vor weiteren Angriffen gewarnt.

Erneut schwere Kämpfe im Norden Gazas

Dann erwarte sie dasselbe «elende Schicksal» wie die Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon oder der vor kurzem gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad, sagte Danon vor einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Dem Iran drohte er mit weiteren israelischen Luftangriffen.

Unterdessen wüteten die Kämpfe im nördlichen Gazastreifen unvermindert weiter. Fast 15 Monate nach Beginn des Krieges will das israelische Militär dort den letzten Widerstand der Hamas-Terroristen brechen. Beide Kriegsgegner vermeldeten dabei Erfolge gegen die Kämpfer der jeweils anderen Seite. 

Die Hamas teilte im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden -dem militärischen Arm der islamistischen Terrororganisation – mit, in Beit Hanun habe man ein gepanzertes Fahrzeug der israelischen Armee zerstört und eine ungenannte Zahl an israelischen Soldaten getötet und verwundet. Bei einem weiteren Angriff in Dschabalia seien zudem fünf weitere israelische Soldaten getötet worden. Die Angaben der Hamas ließen sich unabhängig nicht überprüfen. 

WHO-Chef fordert Freilassung von Krankenhausleiter 

Das israelische Militär gab seinerseits bekannt, dass es bei einem nächtlichen Einsatz in der Nähe von Dschabalia mehrere Terroristen getötet und festgenommen habe, als diese versuchten, «zu fliehen, Täuschungsmanöver durchzuführen und Hinterhalte zu legen». Die Aktion sei nach einem gezielten Einsatz gegen eine Hamas-Kommandozentrale im Kamal-Adwan-Krankenhaus in Beit Lahia erfolgt. Dabei waren nach Angaben der israelischen Armee mehr als 240 Terroristen festgenommen sowie 20 «ausgeschaltet» worden. 

Unter den Festgenommenen befindet sich auch der Leiter der Klinik. Hussam Abu Safeia müsse sofort auf freien Fuß gesetzt werden, forderte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf X. Die Hamas nutze die Klinik für militärische Zwecke und als Versteck, lautete der Vorwurf der Armee. Das Al-Aksa-Krankenhaus in Deir al-Balah teilte unterdessen mit, ein weiterer Säugling in Gaza sei an Unterkühlung gestorben. 

Israel: Hamas-Video zeigt Platzieren von Sprengstoff nahe Klinik 

Das israelische Militär veröffentlichte unterdessen Filmmaterial, das von Hamas-Kämpfern aufgenommen worden sei und zeige, wie Hamas-Terroristen etwa 45 Meter vom Indonesischen Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen Sprengstoff anbringen. Die Armee habe das Filmmaterial gefunden. Es sei ein weiteres Beispiel dafür, wie die Hamas zivile Einrichtungen missbrauche. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee hatte vergangene Woche einen Einsatz in der Gegend des Indonesischen Krankenhauses nach eigenen Angaben abgeschlossen. Dabei seien Terroristen «eliminiert» worden, die versucht hätten, aus dem Krankenhaus zu fliehen. Dutzende weitere seien festgenommen worden. An angrenzende Bereiche angebrachter Sprengstoff sei entschärft worden. Israels Armee greift immer wieder Krankenhäuser in Gaza an und begründet das damit, dass sich dort Stellungen, Waffenlager und Kämpfer der Hamas befänden.

Bei den Kämpfen im Norden Gazas wurde nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat getötet und drei weitere schwer verletzt. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt. Bei dem Überfall der Hamas und anderer Terroristen aus dem Gazastreifen auf Israel mit 1.200 Toten und 250 Verschleppten am 7. Oktober 2023 und bei den darauffolgenden Kämpfen wurden damit nach Angaben der Armee bisher 824 Soldaten und Soldatinnen getötet. 

Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn des Krieges mehr als 45.500 Palästinenser im Gazastreifen getötet und mehr als 108.100 weitere verletzt worden. Die unabhängig kaum überprüfbaren Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Terroristen.

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