Irans Religionsführer und Staatsoberhaupt Ali Khamenei hat sich bei einer Veranstaltung in der Hauptstadt Teheran eher zurückhaltend zum jüngsten israelischen Angriff auf iranische Militärziele geäußert.
„Wie die Kraft und der Wille des iranischen Volkes dem zionistischen Regime verdeutlicht werden sollen, müssen die Verantwortlichen entscheiden“, wird Ali Khamenei von der Staatsagentur Irna zitiert. „Es soll das getan werden, was dem Wohl dieses Volkes und Landes entspricht.“
„Das Böse, das das zionistische Regime vor zwei Nächten begangen hat, sollte weder heruntergespielt noch übertrieben werden“, sagte Khamenei laut Irna.
„Die Worte des Religionsführers fallen vergleichsweise moderat aus“, kommentiert „Der Spiegel“ die Reaktion des iranischen Staatsoberhaupts. „Im Kontext des Nahostkonflikts und nach der Tötung iranischer Generäle oder führender Verbündeter hatte Khamenei in den vergangenen Monaten auch Rache geschworen. Seine Äußerungen gelten als letztes Wort, an dem sich sowohl Regierung als auch Militär orientieren.“
Der Generalstab der iranischen Streitkräfte erklärte am Samstag, Teheran behalte sich das Recht vor, auf die Angriffe „zum angemessenen Zeitpunkt zu antworten“. Zugleich nannte der Generalstab jedoch eine Waffenruhe im Nahostkonflikt als Priorität.
Nach Angaben des israelischen Militärs haben zahlreiche israelische Kampfjets am Freitag vor Sonnenaufgang drei Angriffswellen gegen Raketenfabriken und andere Anlagen in der Nähe von Teheran und im Westen Irans durchgeführt. Dabei waren nach offizieller Darstellung vier Soldaten getötet und mehrere Militärstandorte wie Radaranlagen beschädigt worden, berichtete „Der Spiegel“ unter Berufung auf dpa.