Landtagswahl in Brandenburg: Spannung bis zum Schluss erwartet

  • POLITIK
  • September 22, 2024
  • 0 Kommentare

Die Wahllokale in Brandenburg haben am Sonntagmorgen um 8.00 Uhr geöffnet. Die Wahl wird von einem knappen Rennen zwischen der AfD, die laut Umfragen knapp vor der SPD liegt, die seit 1990 den Ministerpräsidenten in diesem Bundesland stellt.

shutterstock/Achim Wagner

Ministerpräsident Dietmar Woidke kündigte an, er will nur im Amt bleiben, wenn seine SPD vor der AfD liegt. 

Die AfD hat sich zum Ziel gesetzt, mit einem Wahlsieg in Brandenburg die Ampel-Koalition im Bund zu «zertrümmern».

Sollte die AfD die Sozialdemokraten als stärkste Kraft ablösen, könnte es politisch auch für Bundeskanzler Olaf Scholz gefährlich werden. Der SPD-Politiker gilt ein Jahr vor dem Termin der nächsten Bundestagswahl als angezählt.

Woidke hatte im Wahlkampf ausdrücklich Distanz zu Scholz gehalten. Durch seine Rücktrittsankündigung im Fall eines Wahlsiegs der AfD gelang es ihm und der SPD, auf der Zielgerade in Umfragen fast zur AfD aufzuschließen. Zum Wahlkampfabschluss sagte Woidke, es stehe «Spitz auf Knopf. Wir oder die.»

Da niemand mit der AfD koalieren will, hat die Partei kaum Aussicht zu regieren. Mit mehr als einem Drittel der Mandate könnte die AfD allerdings viele Beschlüsse blockieren.

In Potsdam regiert die SPD derzeit mit CDU und Grünen. Im ZDF-Politbarometer vor wenigen Tagen lag die AfD mit 28 Prozent knapp vor den Sozialdemokraten mit 27 Prozent. Dahinter folgten die CDU mit 14 Prozent auf Platz drei und das Bündnis Sahra Wagenknecht mit 13 Prozent auf Rang vier.

Die Grünen lagen in der Umfrage mit 4,5 Prozent und die Linke mit 4 Prozent knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde, die Freien Wähler mit 3,5 Prozent deutlicher. Falls eine der Parteien mindestens ein Direktmandat erringt, käme sie aber über die sogenannte Grundmandatsklausel mit mehreren Abgeordneten in den Landtag. Die FDP gilt hingegen als chancenlos. 

Zu vergeben im Potsdamer Landtag sind üblicherweise 88 Mandate. Gibt es viele Überhang- und Ausgleichsmandate, können es bis zu 110 Mandaten werden. Bei der Landtagswahl 2019 kam die SPD auf 26,2 Prozent, die AfD auf 23,5 Prozent, die CDU auf 15,6 Prozent, die Linke, auf 10,7 Prozent und die FDP auf 4,1 Prozent. Die Grünen kamen auf 10,8 Prozent und die Freien Wähler auf 5,0 Prozent.

(red/dpa)

  • Related Posts

    • POLITIK
    • November 14, 2024
    • 4 views
    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    Nach ein paar Tagen Gezänk steht der Termin für die Bundestagswahl. Nun muss zunächst der Kanzler handeln, dann der Bundespräsident. Berlin (dpa) – Nach der Einigung auf den 23. Februar kommenden Jahres als…

    • POLITIK
    • November 14, 2024
    • 4 views
    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    Vertrauensfrage, Auflösung des Bundestages, Neuwahl – das war es dann mit der 20. Wahlperiode. Ein Überblick über Akteure, Vorschriften und Verfahrensfragen. Von Ulrich Steinkohl, dpa Berlin (dpa) – Dass ein Bundeskanzler im Bundestag…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    • November 14, 2024
    • 6 views
    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    • November 14, 2024
    • 4 views
    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    • November 14, 2024
    • 4 views
    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag

    • November 14, 2024
    • 4 views
    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag

    BSI bereitet sich auf technische Absicherung von Neuwahl vor

    • November 14, 2024
    • 4 views
    BSI bereitet sich auf technische Absicherung von Neuwahl vor

    Wird die Ukraine und der „zivilisierte“ Westen von einer „Gelben Gefahr“ bedroht? – Teil I

    • November 13, 2024
    • 6 views
    Wird die Ukraine und der „zivilisierte“ Westen von einer „Gelben Gefahr“ bedroht? – Teil I