Russland hat einen Bericht der „Washington Post“ über angebliche geplante Geheimverhandlungen für eine teilweise Feuerpause im Ukraine-Konflikt zurückgewiesen.
„Es gab und gibt keine direkten oder indirekten Verhandlungen zwischen Russland und dem Kiewer Regime über die Sicherheit der zivilen kritischen Infrastrukturen“, teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Sonntag russischen Medien mit. Die US-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass die ukrainische Offensive im Gebiet Kursk Pläne für solche Geheimgespräche durchkreuzt hätten.
„Niemand hat etwas zunichtegemacht, weil es nichts gab, das man hätte torpedieren können“, sagte Sacharowa. Nach dem Bericht der US-Zeitung waren diese Gespräche in Katar geplant. Es sollte darum gehen, die Angriffe zumindest gegen die Energie-Infrastruktur einzustellen. Öffentlich waren solche Pläne für Gespräche zu keinem Zeitpunkt bekannt.
Die einzigen Kontakte, die es gebe, liefen zwischen Vermittlern auf humanitärer Ebene – vor allem beim Austausch von Gefangenen, fügte Sacharowa hinzu. Russland hatte auch von Ukrainern gesuchte Kinder über Vermittler an ihre Angehörigen übergeben. Sacharowa verwies darauf, dass Kiew im Frühjahr 2022 selbst aus den Verhandlungen mit Moskau ausgestiegen sei und sie dann auch per Dekret juristisch verboten habe.
Vor der am 6. August begonnen Bodenoffensive im Gebiet Kursk hatte die Ukraine immer wieder die Bereitschaft zu Friedensverhandlungen mit Russland erklärt. In Russland wurde dies nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen im Gebiet Kursk als Ablenkungsmanöver bewertet. Nach dem Beginn der ukrainischen Offensive im Gebiet Kursk erklärte Putin, unter solchen Bedingungen wären Verhandlungen mit Kiew nicht denkbar.