Plagiatsvorwürfe gegen Thüringens CDU-Spitzenkandidat Voigt

  • POLITIK
  • August 17, 2024
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Die Technische Universität Chemnitz prüft die Plagiatsvorwürfe gegen Thüringens CDU-Spitzenkandidaten Mario Voigt. Es werde der an der Uni definierte Prozess „Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten“ in Gang gesetzt, teilte die Hochschule auf Anfrage mit. Der als Plagiatsjäger bekannte österreichische Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber hatte die TU Chemnitz via E-Mail darüber informiert, dass er in der Dissertation Voigts 46 Plagiate gefunden habe.

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Die CDU Thüringen weist die Vorwürfe zurück. Voigt habe seine Promotion nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, teilte Generalsekretär Christian Herrgott mit. „Es erstaunt uns keineswegs, dass wenige Tage vor der wichtigsten Wahl in der Geschichte des Freistaats Thüringen derartige bereits in der Vergangenheit entkräftete Vorwürfe gegen Mario Voigt lanciert werden. Es geht ganz offensichtlich darum, ihn zu verleumden“, erklärte Herrgott. Er verwies auch darauf, dass eine frühere Prüfung der Dissertation von 2008 über US-Präsidentschaftswahlkämpfe keine Hinweise auf Verstöße gegen die Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis gefunden habe.

 In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Voigt will als Ministerpräsident in die Staatskanzlei einziehen. Mit seiner CDU steht er in Umfragen mit Werten zwischen 21 und 23 Prozent hinter der AfD auf Platz zwei. Er liegt damit klar vor der Linken von Amtsinhaber Bodo Ramelow, die nach Gründung des Bündnis Sahra Wagenknecht auf Rang vier abgerutscht ist.

Plagiatsjäger Stefan Weber erklärte auf Anfrage der dpa, er halte es „nicht nur für normal, sondern sogar für wichtig, dass jemand während eines Wahlkampfs die Lebensläufe und schriftlichen Äußerungen der Kandidaten genau screent“. Seinen Angaben nach nehme er auch Bezahlaufträge an. „Dann herrscht Verschwiegenheit zum Auftrag“, schrieb er in seiner Antwort. Dazu sei er sogar gesetzlich verpflichtet –gewerberechtlich sei er ein Detektiv.

Voigt hatte seine Doktorarbeit bei dem Chemnitzer Politikwissenschaftler Eckhard Jesse geschrieben, der für sein umstrittenes Bild des Hufeisens für Links- und Rechtsextremismus bekannt wurde.

(red/dpa)

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