Die Europäische Union erkennt das offizielle Ergebnis der Präsidentenwahl in Venezuela nicht an, solange eine vollständige Offenlegung der Wahlunterlagen nicht erfolgt ist. Das teilte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano, mit.
Nach einer von Betrugsvorwürfen begleiteten Wahl am vergangenen Sonntag hatte die Wahlbehörde CNE den seit 2013 regierenden Präsidenten Nicolás Maduro zum Wahlsieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate der einzelnen Wahlbezirke. Diese sollen allerdings laut Opposition beweisen, dass ihr Kandidat Edmundo González Urrutia mit deutlichem Vorsprung vor Maduro gewonnen habe.
Jeder Versuch, die vollständige Veröffentlichung der offiziellen Wahlergebnisse zu verzögern, werde deren Glaubwürdigkeit nur weiter infrage stellen, hieß es in der EU-Mitteilung weiter. Stano äußerte zugleich die Besorgnis der EU über eine wachsende Zahl „willkürlicher Festnahmen“ und die anhaltenden Schikanen gegen die Opposition. Nach deren Angaben seien bereits ca. 2000 Oppositionelle verhaftet worden.
Die USA und ein halbes Dutzend lateinamerikanischer Länder haben Oppositionskandidat González bereits als Sieger anerkannt. Am Sonntag forderten Deutschland und andere europäische Länder die Veröffentlichung der Wahlunterlagen.
(red/dpa)