In einer Rede an die Nation hat US-Präsident Joe Biden das Ende seiner langen politischen Karriere eingeläutet und zugleich Tatendrang für seine verbleibenden sechs Monate im Amt demonstriert.
«Ich verehre dieses Amt, aber ich liebe mein Land mehr», sagte der 81-Jährige. Der beste Weg, das Land zu vereinen, sei es, «den Staffelstab an eine neue Generation übergeben». Der Demokrat pries seine Stellvertreterin Kamala Harris als Ersatzkandidatin an: «Sie hat Erfahrung. Sie ist zäh. Sie ist fähig.»
«Es ist das Privileg meines Lebens, dieser Nation seit über 50 Jahren zu dienen», führte er weiter aus. Nirgendwo sonst auf der Welt könne ein Kind mit einem Stotter-Problem aus bescheidenen Verhältnissen zum höchsten Amt im Staat aufrücken.
«Ich hoffe, Sie haben eine Vorstellung davon, wie dankbar ich Ihnen allen bin», wandte sich Biden an die Zuschauer. Gleichzeitig warnte er: «Nichts, gar nichts darf der Rettung unserer Demokratie im Wege stehen. Das gilt auch für persönlichen Ehrgeiz.» Das Tolle an Amerika sei, dass hier keine «Könige und Diktatoren» herrschten.
«Ich glaube, dass meine Leistungen als Präsident, meine Führungsrolle in der Welt und meine Vision für die Zukunft Amerikas eine zweite Amtszeit verdient haben», fügte Biden hinzu. Er machte deutlich, dass er zwar nicht für eine Amtszeit antrete, aber für die verbleibenden sechs Monate im Amt noch große Pläne habe. Er wolle weiter gegen Waffengewalt kämpfen, forderte eine Reform des Supreme Court und bekräftigte, sich darauf konzentrieren zu wollen, das Verteidigungsbündnis Nato stärker und geeinter zu machen.
(red/dpa)