120 Geiseln werden nach dem Hamas-Überfall auf Israel noch immer im Gazastreifen in Gefangenschaft vermutet. Nun hat die israelische Armee zwei weitere von ihnen für tot erklärt.
Alex Dancyg und Jagev Buchstab waren am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen entführt worden, teilt die Webseite tagesschau.de mit. Beide Männer seien laut Geheimdienstinformationen nicht mehr am Leben, ihre Leichen würden von der Terrororganisation Hamas nicht herausgegeben, hieß es. Militärvertreter hätten die Familien informiert. Die Umstände ihres Todes in der Gewalt der Hamas würden untersucht.
Dancyg, ein israelischer Historiker, wäre am Sonntag 76 Jahre alt geworden. Er arbeitete in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Zuletzt lebte er im Kibbuz Nir Oz, von wo er beim Angriff der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurde.
Ebenso für tot erklärt wurde der 35-Jährige Buchstab. Der Musiker sei ebenso wie seine Frau entführt worden, die israelische und deutsche Staatsbürgerin ist, schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, im sozialen Netzwerk X. Sie sei später wieder freigekommen.
Buchstab war nach Angaben des Forums der Geisel-Familien mit seiner Frau aus dem Kibbutz Nirim entführt worden.
Das Forum
nutzte die Erklärung im Gedenken der beiden auch als Mahnung. „Jagev und
Alex wurden lebend gefangen genommen und hätten lebend zu ihren Familien und in
ihr Land zurückkehren sollen“, schrieb das Forum. Ihr Tod spiegele auf
tragische Weise die Konsequenzen der Verzögerungen bei den Verhandlungen um eine Waffenruhe im
Gazastreifen und Freilassung der 120 Geiseln im Gegenzug für palästinensische
Häftlinge wider. „Mit jeder Woche, die vergeht, läuft die Zeit für die Geiseln
ab“, hieß es.
Nach
israelischen Armeeangaben sind bereits 44 der 120 Geiseln im Gazastreifen nicht
mehr am Leben, berichtet tagesschau.de.