Die US-Sicherheitsbehörde FBI hat den AfD-Politiker und -Spitzenkandidaten für die anstehende Europawahl, Maximilian Krah, zu möglichen Zahlungen aus kremlnahen Quellen befragt, berichten das Magazin „Der Spiegel“ und die ZDF-Sendung „Frontal
Laut diesen Berichten sei Krah im Dezember in den USA vor seiner Rückreise von einer Veranstaltung der jungen Republikaner nach Deutschland vernommen worden. Gegenüber dem „Spiegel“ bestätigte Krah diesen Vorfall.
Bei der Vernehmung sollen ihm die Ermittler eine Chat-Nachricht vorgehalten haben, in der ihm der prorussische Aktivist Oleg Woloschyn versichert habe, dass das Problem mit den „Kompensationen“ für Krahs „technische Ausgaben“ gelöst sei, berichtet „Der Spiegel“. Von Mai an „wird es so sein, wie es vor Februar war“, hieß es im Message. Die Formulierung lege den Verdacht nahe, dass Krah schon länger heimlich Zahlungen erhalten haben könnte.
Gegenüber „Spiegel“ und „Frontal“ wies Krah die Anschuldigungen zurück und behauptete, nie Geld von Woloschyn erhalten zu haben. Womöglich habe er ihm Geld für eine Opernballkarte zurückzahlen wollen oder die Nachricht sei für einen anderen Empfänger bestimmt gewesen. Krah habe auch nie auf die Nachricht geantwortet.
Das FBI sei wohl an den Chat gelangt, als es das Handy Woloschyns auf einer früheren USA-Reise überprüft habe, berichten „Der Spiegel“ und „Frontal“. Dem US-Magazin „Time“ zufolge sei dieser im Sommer 2021 von zwei Beamten kontrolliert worden. „Sie haben mein Handy genommen“, zitierte die Zeitschrift Woloschyn. „Und sie haben alle Informationen ausgelesen.“
Seit Wochen schreiben deutsche Medien über die Affäre um das prorussische Internetportal Voice of Europe, das unter anderem Interviews mit Krah veröffentlicht hatte. Die tschechische Regierung verhängte Ende März Sanktionen gegen das Portal. Krah bestritt mehrmals, Geld für seine Interviews erhalten zu haben.
Die Generalstaatsanwaltschaft München nahm Vorermittlungen auf. „Krah teilte mit, dass seine Immunität als Europa-Abgeordneter bislang nicht aufgehoben worden sei und er nichts von Ermittlungen gegen ihn wisse“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ in diesem Zusammenhang.