Bundesinnenministerin Nancy Faeser plant zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer zeitweilige Grenzkontrollen.
„Wir prüfen die Durchführung vorübergehender Grenzkontrollen an den Binnengrenzen während des Turniers, um mögliche Gewalttäter an der Einreise hindern zu können“, sagte die SPD-Politikerin dem „Spiegel“ laut Vorabbericht vom Donnerstag.
Das Turnier wird vom 14. Juni bis 14. Juli in insgesamt acht Spielstätten in Deutschland ausgetragen. Die Bundespolizei habe Grenzkontrollen empfohlen, um zu verhindern, dass etwa Hooligans, aber auch islamistische Gefährder zu dem Ereignis einreisten, zitierte der „Spiegel“ aus einem internen Sicherheitskonzept von Bund und Ländern. Demnach sollen die Kontrollen zwei Wochen vor Beginn des Turniers eingeführt werden und eine Woche danach enden.
Laut dem „Spiegel“-Beitrag habe Deutschland eine enge Sicherheitskooperation mit Frankreich für die Fußball-EM in Deutschland und die Olympischen Spiele in Paris in diesem Sommer vereinbart. Beide Länder wollen sich dabei „gegenseitig Sicherheitskräfte zur Verfügung stellen“, teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch mit. „Wir planen eine enge Zusammenarbeit der Polizeibehörden, etwa mit gemeinsamen Polizeieinheiten und gemeinsamen Streifen im Bahnverkehr zwischen Deutschland und Frankreich“, so Nancy Faeser.
„Bei der Abwehr hybrider Bedrohungen und beim Schutz vor Terrorismus arbeiten wir sehr eng zusammen“, ergänzte Faeser, die am Mittwoch an der Sitzung des französischen Regierungskabinetts teilnahm. Wie internationale Nachrichtenagenturen berichten, kündigte der französische Innenminister Gérald Darmanin einen Einsatz der für die öffentliche Ordnung bei Großereignissen zuständigen Deutsch-Französischen Einsatzeinheit DFEE an.