Die Initiative „Handwerker für den Frieden“ ruft die Menschen in der Bundesrepublik auf, bei den kommenden Ostermärschen gegen die Lieferung und Einsatz des Taurus sowie gegen die Eskalation des Krieges zu protestieren.
Die Initiative weist in einem Aufruf auf die französischen Vorschläge für Nato-Truppen in der Ukraine und die deutsche Debatte, Taurus-Marschflugkörper gegen Russland zum Einsatz zu bringen, hin. Damit drohe der Krieg in der Ukraine sich in Europa auszuweiten. Die Handwerker rufen alle auf, gemeinsam für das Leben zu kämpfen, „trotz unterschiedlicher Ansichten“ zu anderen Themen.
Die Tatsachen sind laut dem Aufruf für Befürworter wie auch Gegner der Taurus-Lieferung gleich. Diese fassen sie in drei Punkten zusammen:
Im Unterschied zu allen bisher an die Ukraine gelieferten Waffen könne der Marschflugkörper Moskau erreichen. Diese Tatsache werde den Bürgern vonseiten der Befürworter vorenthalten. Der Taurus stelle damit für Russlands Staatlichkeit eine größere Bedrohung dar als alles andere bisher –und damit auch für uns selbst.
Sie erinnern an Russlands rote Linie. Ein Überschreiten dieser Grenzen sei für das Land gegeben, wenn andere Staaten Atomwaffen im Erstschlag einsetzen oder aber die Existenz Russlands durch einen konventionellen Krieg bedroht ist. „Wann das der Fall ist, wird nicht im deutschen Bundestag, nicht im NATO-Hauptquartier, auch nicht in Washington entschieden. Darüber entscheidet Moskau ganz allein nach seinen eigenen Kriterien“, so die Initiative.
Seine Reichweite mache den Taurus zu einem „unkalkulierbaren Risiko“, unabhängig davon ob er von deutschen Fachleuten in der Ukraine eingesetzt wird oder eigenständig von den Ukrainern, so die Handwerker. Sie warnen: Wenn Russland zurückschlage, werde es auch jene treffen, die Lieferung und Einsatz der Waffe gefordert und unterstützt haben. „Massenvernichtungswaffen machen keinen Unterschied zwischen Befürwortern und Gegnern, nicht zwischen Guten und Bösen, nicht zwischen Rechts und Links. Massenvernichtungswaffen töten alle ohne Ausnahme.“
Die Handwerker fragen weiter: „Ist es uns wichtiger, gemeinsam diese Krise lebend zu überstehen trotz unterschiedlicher Ansichten zu anderen Themen? Oder ziehen wir es vor, im Tod vereint zu sein, weil wir im Leben nicht hatten mit einander kämpfen wollen.“
Die Handwerker-Initiative wurde von der Kreishandwerkerschaft Anhalt Dessau in Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen.