Eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel könnte nach Ansicht von Präsident Izchak Herzog ein Schlüsselelement für ein Ende des Gaza-Krieges sein. Zwar sei dieser Prozess heikel, fragil und langwierig, jedoch liege im Verhältnis zu Saudi-Arabien die Chance, „in der Welt und in der Region in Richtung einer besseren Zukunft voranzukommen“, sagte Herzog beim Weltwirtschaftsforum in Davos.
Zuvor hatte der saudi-arabische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan in Davos erklärt, dass ein regionaler Frieden auch Frieden für Israel bedeute. Er halte es für möglich, den jüdischen Staat in ein größeres politisches Abkommen zu integrieren. Zugleich stellte bin Farhan klar: „Das kann nur durch Frieden für die Palästinenser geschehen, durch einen palästinensischen Staat.“
Israels Regierung von Premier Benjamin Netanyahu lehnt die sogenannte Zweistaatenlösung ab. Herzog räumte ein, dass die öffentliche Unterstützung für diese Idee in Israel gering sei, weil die Menschen nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober auf ihre eigene Sicherheit konzentriert seien. Die Israels hätten das Vertrauen in den Friedensprozess verloren.
Gleichzeitig nannte Herzog die humanitäre Notlage palästinensischer Zivilisten „bedauerlich“. „Es ist schmerzhaft für uns, dass unsere Nachbarn so sehr leiden“, sagte er. „Aber wir sind nicht bereit, angegriffen zu werden.“