Nach Ansicht des deutschen Botschafters in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, deutet momentan nichts auf eine mögliche Ablösung von Russlands Präsident Wladimir Putin. Bei den für den März 2024 anberaumten Präsidentenwahlen in Russlands sei mit seiner Wiederwahl zu rechnen. Er erkenne derzeit keine „Bruchlinien im System Putin“, sagte der Diplomat in einem RND-Gespräch.
Er habe „keinerlei Hinweis darauf erkennen“ können, dass es dem russischen Staatschef gesundheitlich „nicht gut gehen könnte“.
Keine Veränderungen sieht Alexander Graf Lambsdorff auch hinsichtlich seiner Haltung zum Konflikt in der Ukraine. „Putin hat gerade noch einmal seine Kriegsziele bekräftigt, er ist überhaupt nicht verhandlungsbereit“, meinte er.
Auf die Wirksamkeit der Russland-Sanktionen gegen Russland angesprochen, sagte der Botschafter, die Sanktionen seien „kein Lichtschalter“ und würden insofern ihre Wirkung nicht eindeutig zeigen. „Man knipst nicht eine Sanktion an und ändert damit im selben Moment das Verhalten der sanktionierten Seite“, so der Diplomat. Sanktionen seien nach seinen Worten dazu da, um „die Kosten für ein bestimmtes Verhalten in die Höhe zu treiben. Und das passiert nachweislich.“