Recht pessimistisch schätzt der Geschäftsführer des
Meinungsforschungsinstituts Forsa, Peter Matuschek, die
Erfolgschancen der künftigen Partei von Sahra Wagenknecht ein. Nach seiner Ansicht werde das BSF die Positionen der AfD kaum gefährden, weil die Wähler von AfD und BSW politisch unterschiedlich seien.
Mögliche BSW-Wähler schätzten sich „deutlich weiter links als die
Wähler der AfD“ ein, stellte Matuschek gegenüber der „Berliner
Zeitung“ fest.
Bei den AfD-Wählern sehe der Experte keine Motivation, ihre
Wahlentscheidung zugunsten Wagenknechts Partei zu ändern:
„Warum sollte jemand, der sich eher im rechten politischen Spektrum
verortet, zum BSW wechseln, wenn es mit der AfD bereits eine
etablierte rechtsradikale Partei gibt? Dass das BSW in nennenswerter
Zahl der AfD Wähler streitig machen könnte, ist in unseren Zahlen
zurzeit nicht erkennbar“, so der Forsa-Geschäftsführer.
Laut Forsa-Erhebungen sehen viele potentielle Wähler wenig Konkretes in der Frage, was sie ideologisch von Wagenknechts Partei erwarten sollen. Laut Matuschek habe eine von seinem Institut Anfang November vorgenommene Umfrage gezeigt, dass rund 75 Prozent „keine Vorstellung davon zu haben, welche Ziele die Partei verfolgt“.
Für dasRTL/ntv-Trendbarometer erfrage Forsa seit August regelmäßig das Wählerpotenzial der Partei. Und dies sei, so Matuschek, seitdem unverändert: „Nicht mehr als 3 Prozent geben an, die Wagenknecht-Partei auf jeden Fall wählen zu wollen“, stellte er im Gespräch mit der „Berliner Zeitung“ fest.
„Noch schlechter sieht es für das Bündnis aus, wenn Forsa die
Sonntagsfrage stellt“, schreibt das Blatt. In der wöchentlichen Umfrage, bei der 2500 Befragte nach ihrer Wahlabsicht gefragt werden, liegt die Partei „konstant bei unter einem Prozent“, so der Forsa-Chef. In dieser Erhebung konkurriere das BSW mit „anderen kleinen Splitterparteien wie etwa Volt oder der Tierschutzpartei“.