Die westliche Militärhilfe für die Ukraine sinkt nach Angeben eines Forschungsinstituts deutlich: Die neu zugesagte Hilfe ging zwischen August und Oktober 2023 im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um knapp 90 Prozent zurück, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft am Donnerstag berichtete Die Ukraine sei zunehmend von einigen wenigen Kerngebern abhängig, zu denen etwa Deutschland, die USA oder die nordischen Länder zählten.
Die oppositionellen US-Republikaner hatten am Mittwoch ein Hilfspaket in Höhe von 106 Milliarden Dollar (rund 98 Milliarden Euro) für Israel und die Ukraine in einer prozeduralen Abstimmung im Senat vorerst blockiert, heißt es in einem Bericht der „Berliner Zeitung“. Hintergrund sei der Streit um die Einwanderungspolitik und die Sicherung der südlichen Grenze der USA zu Mexiko.
Die EU- Länder hätten laut dem Bericht des Instituts mit der zugesagten Militärhilfe weiter aufgeholt und die USA inzwischen überholt. Zwischen August und Oktober haben die EU-Länder demnach 780 Millionen Euro für schwere Waffen zugesagt, gegenüber 500 Millionen Euro von den USA.
Die USA seien mit einem Gesamtvolumen von 44 Milliarden Euro weiterhin der größte Unterstützer Kiews. Bei militärischen Zusagen in Höhe von mehr als 17 Milliarden Euro hole Deutschland allerdings rasch auf.
In seinem Bericht stützt sich der Ukraine Support Tracker des Kiel Instituts für Weltwirtschaft auf offizielle Angaben von Regierungsstellen von 41 Ländern und Berichte internationaler Medien zu den militärischen, finanziellen und humanitären Hilfen, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt wurden