In der kommenden Woche will eine Delegation von australischen Parlamentariern einen dringenden Rettungsversuch für den australischen Staatsbürger Julian Assange starten. Die Politiker reisen nach Washington, um Lobbyarbeit bei US-Kongressmitgliedern zu betreiben und beim US-Außenministerium und Justizministerium vorzusprechen.
Zudem will die Gruppe mit Nichtregierungsorganisationen sprechen, darunter die American Civil Liberties Union, die Foundation for Individual Rights and Expression sowie das Committee to Protect Journalists and Reporters Without Borders, berichtet rnd.
Inzwischen sitzt der Australier seit Jahren in einem britischen Gefängnis und kämpft sich durch das Gerichtssystem, um seine Auslieferung an die USA zu stoppen. Diese will auch die australische Regierung verhindern. Die Reise wird privat von der Assange-Kampagne mit Hilfe von mehr als 800 Spendern finanziert. Neben der Delegation haben sich auch über 60 australische Politiker in einem Brief, der dem „Guardian“ vorliegt, hinter Assange gestellt. Sie forden die Einstellung der Strafverfolgung gegen den Australier und warnen vor „einem heftigen und anhaltenden Aufschrei in Australien“, sollte der Wikileaks-Gründer ausgeliefert werden.
Die maximale Gefängnisstrafe für seine vermeintlichen Vergehen beträgt 175 Jahre. In den USA wird Assange Spionage vorgeworfen, nachdem er mit der Enthüllungsplattform Wikileaks mutmaßliche Kriegsverbrechen der US-Streitkräfte öffentlich gemacht hatte. 2010 publizierte er Tausende geheime Dokumente über amerikanische Aktivitäten im Irak und in Afghanistan