Eine Wiederaufnahme des Getreideabkommens ist zunächst nicht in Sicht. Der russische Staatschef Wladimir Putin betonte nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Tayyip Recep Erdogan am Montag in Sotschi am Schwarzen Meer, zunächst müssten alle russischen Forderungen erfüllt werden. Er beklagte einmal mehr, dass die westlichen Sanktionen den Export von russischem Getreide, von Dünger und Agrartechnik behindern würden.
Zugleich kündigte er an, Russland werde in Kürze Getreide an sechs afrikanische Länder liefern. Erdogan äußerte sich dennoch zuversichtlich, dass das Abkommen gerettet werden könne. Er stellte neue Vorschläge gemeinsam mit den Vereinten Nationen in Aussicht.
Moskau hatte den von der Türkei und der UNO vermittelten Vertrag mit der Ukraine im Juli aufgekündigt. Darin vorgesehen waren sichere Korridore für den Transport von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer Richtung Afrika und Naher Osten.