Trotz Wohnungsnot in vielen deutschen Städten ist die Zahl der Baugenehmigungen im August erneut zurückgegangen. Wie das Staatliche Bundesamt am Freitag mitteilte, fiel sie um 6,8 Prozent oder 1600 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 18.300. Von Januar bis August wurden damit 141.900 Wohnungen genehmigt – 19,3 Prozent oder 33.900 weniger als ein Jahr zuvor.
Als Gründe für den andauernden Abwärtstrend gelten steigende Finanzierungs- und Baukosten. Branchenverbände klagen zudem über zu viel Bürokratie.
„Die Zinssenkungen der Zentralbank konnten noch keinen Effekt entfalten“, stellte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, fest. „Die Kreditzinsen für Haushalte für den Wohnungsbau sind weiter hoch.“
Ein Bauboom sei noch weit entfernt, konstatiert auch Ifo-Präsident Clemens Fuest. „Da wird nichts kommen 2025: Die Investitionen werden sogar weiter schrumpfen.“ Erst 2026 würden die niedrigen Zinsen angesichts der langen Planungszeiten im Wohnungsbau durchschlagen.
Am stärksten – um 26,6 Prozent auf 25.300 – war der Rückgang der Baugenehmigungen in den ersten acht Monaten bei Einfamilienhäusern zu verzeichnen. Bei Zweifamilienhäusern wurde ein Minus von 13,9 Prozent auf 8700 gemeldet.
Auch bei den Mehrfamilienhäusern – der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart – verringerte sich die Zahl der Baugenehmigungen um 19,6 Prozent auf 75.400 Wohnungen.
(red/dpa)