Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend weiter verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima sank auf 87,0 Zähler von 88,6 Punkten im Vormonat, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag, das eine Umfrage unter rund 9000 Führungskräften durchgeführt hatte.
Es war bereits der dritte Rückgang in Folge. Von Reuters befragte Fachleute hatten hingegen mit einem Anstieg auf 88,9 Zähler gerechnet. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage schlechter und auch die Aussichten für die kommenden Monate pessimistischer als zuletzt. „Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest“, wurde Ifo-Präsident Clemens Fuest von deutschen Medien zitiert.
Zuletzt erst hatte der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Privatwirtschaft den Hoffnungen auf einen Aufschwung einen kräftigen Dämpfer versetzt: Das Barometer fiel im Juli erstmals seit vier Monaten unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten, wie S&P Global jüngst mitteilte. Dabei hatte sich die Wirtschaft gerade erst etwas berappelt: Sie erholte sich aus Sicht der Bundesbank weiter und dürfte auch im Frühjahr leicht zugelegt haben.
Deutschland war zu Jahresbeginn mit einem leichten Wachstum von 0,2 Prozent knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt, nachdem das Bruttoinlandsprodukt Ende 2023 um 0,5 Prozent sank.