Die Erdbeerernte in diesem Jahr ist nach ersten Einschätzungen so schlecht ausgefallen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts rechnen die Betriebe mit einer Freilandernte von rund 70.000 Tonnen. Das wäre die schlechteste Ernte seit 1995.
Bereits im Vorjahr war die Erdbeerernte in Deutschland schwach ausgefallen, nun wurden noch einmal 24 Prozent weniger geerntet.
Für die Ernteausfälle bei den Erdbeeren gibt es aus Sicht der Statistiker zwei entscheidende Gründe:
Der Rückgang der Ernte wird auf zwei Hauptgründe zurückgeführt: Zum einen sind die Anbauflächen zuletzt um 13 Prozent auf rund 8.100 Hektar zurückgegangen: „Nach einem kontinuierlichen Anstieg der ertragsfähigen Erdbeerflächen auf fast das Dreifache seit Anfang der 1990er-Jahre und einem Höhepunkt im Jahr 2013 mit 15.100 Hektar ist dies ebenfalls der niedrigste Wert seit 1995“, stellte das Statistische Bundesamt fest.
Ein weiterer Hauptgrund für die schwache Ernte waren teils lang anhaltende Regenfälle in mehreren Regionen, vor allem in der Reifezeit der Fürchte. Erdbeeren sind allerdings gerade als vollreife Früchte anfällig für Beschädigungen. Zum Beispiel werden Pilzinfektionen durch Starkregen wahrscheinlicher.
Auch die Spargelernte litt unter dem verregneten Frühling und den Spätfrösten im Mai: Die Ernte fiel mit voraussichtlich 105.200 Tonnen sechs Prozent niedriger aus als im Vorjahr und 13 Prozent niedriger als im Schnitt der fünf Vorjahre. Die Anbaufläche sank um vier Prozent auf 19.600 Hektar.
Sowohl beim Spargel als auch bei den Erdbeeren machen sich die steigenden Betriebskosten und die Inflation bemerkbar, stellte das Statistikamt fest. Sie treiben die Preise, was gepaart mit der Teuerung in anderen Bereichen dazu führt, dass die Nachfrage nach dem vergleichsweise teuren Gemüse und Obst sinkt. Die Betriebe reagieren mit einer Reduzierung der Anbauflächen.