Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 2. Quartal dieses Jahres laut offiziellen Angaben um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das ist das schwächste Wachstum seit dem ersten Quartal 2023. Analysten führen die Verlangsamung der zweitgrößten Wirtschaft der Welt auf den anhaltenden Abschwung am Immobilienmarkt und der unsicheren Lage am Arbeitsmarkt zurück.
„Chinas Wirtschaftswachstum war im bisherigen Jahresverlauf uneinheitlich“, stellt die „Welt“ in diesem Zusammenhang fest. „Die Industrieproduktion übertraf den Inlandsverbrauch. Angesichts des Immobilienabschwungs und der wachsenden Verschuldung der Lokalregierungen führte dies zu Deflationsrisiken. Die Regierung in Peking strebt für 2024 ein Wirtschaftswachstum von rund 5,0 Prozent an. Dieses Ziel wird von vielen Analysten als ehrgeizig eingeschätzt und könnte zusätzliche Anreize erfordern.“
Am Montag kommt das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas zu seiner Plenarsitzung zusammen. Im Mittelpunkt der viertägigen Sitzung, die hinter verschlossenen Türen verlaufen wird, werden voraussichtlich langfristige Wirtschaftsreformen stehen. Nicht ausgeschlossen werden dabei Reformen im Steuerbereich, um dem Konsum und damit der Wirtschaft einen Ansporn zu geben.
„Eine schwache Binnennachfrage könnte die Inflation weiter belasten und die Produktionsstärke untergraben“, schrieben die Analysten der Citi-Bank vor der Veröffentlichung der Daten. „Alle Augen könnten auf die dritte Plenarsitzung und das Treffen des Politbüros im Juli gerichtet sein.“