Der Energiekonzern Uniper hat sich in einem Schiedsverfahren vor einem Stockholmer Gericht durchgesetzt und die Verträge mit dem russischen Staatskonzern Gazprom gekündigt.
Weil Gazprom seit Mitte 20222 kein Gas mehr geliefert hatte, sprach das Gericht in Stockholm dem Energiekonzern Uniper einen Anspruch auf Schadenersatz in Höhe von mehr als 13 Milliarden Euro zu, berichtet dpa.
Nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts im Februar 2022 und dem folgenden Gaslieferstopp hatte Uniper dringend einen teuren Ersatz für die ausgebliebenen günstigen Gaslieferungen aus Russland beschaffen müssen. Dies führte das Unternehmen an den Rand eines Bankrotts, so dass der Staat die Firma nahezu komplett übernehmen musste.
„Mit dem Kündigungsrecht, das wir mit dem Schiedsurteil erhalten haben, beenden wir die Verträge mit Gazprom Export“, wird Uniper-Chef Michael Lewis von dpa zitiert. Derzeit laufen Vorbereitungen, um den Anteil von 99,12 Prozent, den der Bund an Uniper hält, Stück für Stück wieder an die Börse zu bringen.
Die Möglichkeit einer Streitbeilegung über ein Schiedsgericht sei mit Gazprom vertraglich vereinbart worden, teilte ferner Uniper mit. Sie sei schon in der Vergangenheit von beiden Seiten wiederholt in Anspruch genommen worden.
Ob die dem Unternehmen zugesprochenen 13 Milliarden Euro fließen werden, ist offen. Gazprom geht in Russland seinerseits juristisch gegen Uniper vor.