Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums werden sich die Steuereinnahmen im nächsten Jahr auf 995,2 Milliarden Euro belaufen. Das ist 21,9 Milliarden Euro weniger als noch im Herbst angenommen. Alleine für den Bund fallen die Steuereinnahmen für 2025 um rund 11 Milliarden Euro niedriger aus. Auch bis 2028 sind deutliche Mindereinnahmen gegenüber der letzten Schätzung zu verzeichnen, teilten die Steuerschätzer mit.
Die aktuelle Steuerschätzung sei laut Finanzminister Christian Lindner ein „Realitätscheck“ für den Bundeshaushalt 2025. „Wir müssen uns von unrealistischen Wünschen verabschieden und die Konsolidierung des Haushalts vorantreiben. Dies erfordert Disziplin und Willenskraft“, sagte er. „Wenn wir jetzt nicht gegensteuern, verschärft sich die Entwicklung insbesondere für den Bund. Die strukturellen Herausforderungen können wir nicht mit immer mehr Schulden zuschütten. Was wir brauchen, liegt auf der Hand: Mehr Wachstum, wir brauchen die Wirtschaftswende.“
Dabei leidet Deutschland derzeit an einer Wachstumsschwäche: Für dieses Jahr prognostiziert die Regierung ein Wachstum von 0,3 Prozent und für 2025 von 1,0 Prozent.
Darauf ist auch die Differenz zum Ergebnis der Steuerschätzung im Herbst zurückzuführen.
Zum Arbeitskreis Steuerschätzung, der im Frühjahr und im Herbst die Schätzungen veröffentlicht, gehören Experten der Bundesregierung, der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute, des Statistischen Bundesamtes, der Bundesbank sowie der Finanzministerien der Länder.