Studie: Schwächung der Globalisierung gefährdet Deutschlands Industrie

Experten des Prognos-Instituts sagen angesichts der politisch unsicheren Zeiten eine dauerhafte Schwächung der Globalisierung voraus. Das ist kein gutes Zeichen für die exportorientierte deutsche Wirtschaft, die nun ihre Strategie entsprechend umstellen sollte.

shutterstock/Brian A Jackson

Außenwirtschafts-Fachleute des Beratungsunternehmens stellen in ihrer Studie fest, dass eine Revitalisierung der multilateralen globalen Zusammenarbeit in der Wirtschaft aktuell eher unwahrscheinlich sei. „Eine teilweise Rückabwicklung der wirtschaftlichen Globalisierung ist ein realistisches Szenario“, zitiert dpa aus dem Dokument. Insbesondere für Deutschland könnten die Risiken und potenzielle Folgeschäden für Unternehmen enorm sein. Dies gelte auch für Volkswirtschaften in Europa.

Nach Angaben des Instituts werde rund ein Drittel der deutschen Wertschöpfung momentan exportiert. Die EU-Länder seien zwar weiterhin wichtigster Absatzmarkt für die deutsche Industrie, aber die Abhängigkeit von China bei einzelnen Erzeugnissen, speziell in der Computerproduktion, sei sehr groß. Ein markantes Beispiel für die jüngste Entwicklung sei der Rückgang der Ausfuhren nach Russland infolge der nach dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts verhängten Sanktionen.

Die Autoren der Studie empfehlen den Unternehmen angesichts der aktuellen Entwicklung eine verstärkte Diversifizierung ihrer Lieferketten. „So bieten sich auch in Bereichen, in denen Deutschland aktuell in sehr großem Umfang Vorprodukte aus China bezieht, häufig Alternativen“, heißt es in dem Papier.

Eine kurzfristige vollständige Entkopplung der deutschen Wirtschaft von China und anderen potenziell riskanten Standorten würde nach Prognos-Einschätzung zum Verlust eines großen Teils der heutigen Absatz- und Beschaffungsmärkte führen. Deshalb empfehlen die Autoren den Unternehmen daher eine verstärkte Diversifizierung ihrer Lieferketten, heißt es im dpa-Bericht unter Berufung auf die Studie. „So bieten sich auch in Bereichen, in denen Deutschland aktuell in sehr großem Umfang Vorprodukte aus China bezieht, häufig Alternativen“, stellen die Außenwirtschaftsexperten des Instituts fest. 

Die Studie war von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) bestellt worden.

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