22,6 Prozent der Menschen in Deutschland fehlt nach Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat das Geld selbst für eine einwöchige Ferienfahrt im Jahr.
Am höchsten ist der Anteil demnach mit 43,2 Prozent bei Alleinstehenden mit Kindern, berichtet dpa. Aber auch unter den Familien mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern (31,3 Prozent) können sich überdurchschnittlich viele einen einwöchigen Urlaub nicht leisten.
Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht, die diese Daten beim Statistischen Bundesamt abgefragt hatte, bewertete diese Situation als „beschämend“ und „eine Kennziffer für den Abstieg unseres Landes unter der Ampel“.
„Nahezu jeder Vierte kann sich nicht einmal eine Woche erholen“, stellte sie fest und betonte: „Wir brauchen in Deutschland eine Kehrtwende in der Wirtschafts- und Sozialpolitik.“ Die Bundesregierung habe Millionen Bürger ärmer gemacht.
Allerdings zeigen die Eurostat-Daten, dass eine ähnliche Situation auch vor dem Amtsantritt der Ampel-Regierung bestanden hat: Die Bevölkerungsanteile mit zu wenig Geld für einen einwöchigen Urlaub schwankten in den vergangenen Jahren bei Werten von rund einem Fünftel: 2020 waren es 22,4 Prozent, 2021 dann 19,9 Prozent, im Jahr darauf 22,2 und im vergangenen Jahr 22,6 Prozent.
Generell haben Alleinstehende (30,4 Prozent) häufiger als Paare (16,8 Prozent) zu wenig Geld für eine Auszeit, wie dpa unter Berufung auf die Eurostat-Zahlen berichtet. Auch diese Werte sind etwas gestiegen. Das gilt insgesamt auch für die Haushalte ohne Kinder, die sich keine Ferienfahrt gönnen können: Der Anteil wuchs von 21,1 auf 22,0 Prozent. Bei Haushalten mit Kindern ging der Anteil von 23,7 auf 23,5 Prozent minimal zurück, lag aber immer noch über dem Schnitt.