Rund zwei Drittel der Deutschen schauen mit Sorge in die Zukunft, jeder zehnte sogar mit sehr großer Angst. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsauskunftei Schufa, über die „Welt am Sonntag“ exklusiv berichtet.
Mit der Erhebung analysiert die Auskunftei regelmäßig das Stimmungsbild in Deutschland. Nach Angaben der liegt der Anteil der Menschen in Deutschland, die mit sehr großer Angst oder eher sorgenvoll in die Zukunft blicken, seit zwei Jahren nicht mehr unter 60 Prozent.
In den unteren Einkommensgruppen sei die Angst besonders hoch, stellt die Zeitung fest. Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von 2000 Euro oder weniger weisen drei Viertel Zukunftsängste auf.
Sehr hoch bleibe auch die Angst vor höheren Steuern und Abgaben. Nur ein Drittel der Befragten erwarte, dass das laufende Jahr für Deutschland besser wird als 2023. Zugleich hoffe fast jeder Zweite auf eine Verbesserung der persönlichen Situation.
Mehr als acht von zehn Befragten seien bemüht, ihre Ausgaben insgesamt zu reduzieren. Jeder Zweite verzichte mittlerweile auf Reisen.
Gegenüber dem Vorjahr legen etwa 30 Prozent der Befragten weniger Geld zur Seite als früher. Mehr als jeder fünfte Befragte hat in den vergangenen sechs Monaten sein Konto überzogen.
Der Anteil der Menschen, die in den vergangenen sechs Monaten einen neuen Kredit aufgenommen haben, sei auf 13 Prozent angestiegen.
„Wer Raten zurückzahlen muss, macht das in mehr als 60 Prozent der Fälle für einen Konsumentenkredit und in 36 Prozent der Fälle für einen Immobilienkredit“, heißt es in der „Welt am Sonntag“.
Jeder Vierte habe nach eigenen Angaben deswegen darauf verzichtet, eine Immobilie zu kaufen. Jeder Zweite sei besorgt, dass die Zinsen bei einer Laufzeitverlängerung des Immobilienkredites steigen würden.
„Die Erwartungshaltung, dass der Staat im Falle von Wirtschaftskrisen mit finanzieller Unterstützung einspringen soll, ist der Schufa-Umfrage zufolge zwar nach wie vor sehr ausgeprägt“, so das Blatt. „Drei Viertel stimmen dem zu. Doch im Oktober lag dieser Wert noch sechs Prozentpunkte höher.“