Die Brics-Staaten arbeiten an einer digitalen Alternative zum globalen Dollar-dominierten Zahlungssystem. Das teilte Juri Uschakow, der außenpolitische Berater von Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Pressekonferenz in Moskau mit.
Bei der Vorstellung der Schwerpunkte der russischen BRICS-Präsidentschaft stellte er fest: Eine ungehinderte Zusammenarbeit im Rahmen der BRICS sei „angesichts der Risiken im Zusammenhang mit zunehmenden einseitigen Sanktionen und protektionistischen Maßnahmen“ oft nicht möglich.
Insofern müsse ein weniger verwundbares Zahlungssystem entwickelt werden. „Wir glauben, dass die Schaffung eines unabhängigen Brics-Zahlungssystems ein wichtiges Ziel für die Zukunft ist, das auf modernsten Tools wie digitalen Technologien und Blockchain basieren würde“, erklärte der Politiker.
In der Zwischenzeit sollen Transaktionen in Landeswährungen weiter gesteigert und Korrespondenzbanknetzwerke gestärkt werden, um internationale Transaktionen abzusichern, fügte er hinzu.
Neben den BRICS-Gründungsmitgliedern Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gehören dem Staatenbündnis mittlerweile auch Ägypten, Äthiopien, der Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate an. Vor allem Indien und China bemühen sich bereits um eine maximale Dedollarisierung ihrer Außenwirtschaftsbeziehungen.
Nicht nur BRICS-Länder um Dedollarisierung bemüht
Mittlerweile werden aber auch innerhalb der EU Schritte in Richtung einer digitalen Alternative unternommen. Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, stellte dazu im „Handelsblatt“ fest: „Ich bin überzeugter Transatlantiker, aber man muss zugeben: Das ist keine abstrakte Horrorvision, sondern das ist technisch möglich.“ Die Bundesbank sei den amerikanischen Zahlungsdiensten gegenüber sicher nicht negativ eingestellt, diese seien sehr wichtige Partner. „Aber wir müssen aus europäischer Perspektive unsere eigenen Möglichkeiten haben. Der digitale Euro ist für Europa eine kritische Infrastruktur und hat für die Bundesbank Toppriorität.“