Die Zahl der Genehmigungen für neue Wohnungen ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit 2012 eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, wurde der Bau von lediglich 260.100 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang gegenüber 2022 um 26,6 Prozent bzw. 94.100 Wohnungen.
Wie die „Wirtschaftswoche“ in diesem Zusammenhang feststellt, liegen die wichtigsten Ursachen dafür in teuren Materialien und einer im Vergleich zu den vergangenen Jahren teuren Finanzierung. Bei vielen Banken und Sparkassen seien deshalb 2023 die Zusagen für neue Wohnungsbaukredite um 30 bis 40 Prozent eingebrochen.
„In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im vergangenen Jahr insgesamt 214.100 Wohnungen genehmigt“, schreibt die „Wirtschaftswoche“ unter Berufung auf das Statistische Bundesamt. „Das waren 29,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders deutlich sank die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser (minus 39,1 Prozent auf 47.600) und Zweifamilienhäuser (minus 48,3 Prozent auf 14.300 Wohnungen). Diese Gebäudearten werden im Allgemeinen von Privatpersonen errichtet.“
Etwa zwei Drittel der Neubauwohnungen in Deutschland entstehen den Angaben zufolge in Mehrfamilienhäusern, die überwiegend von Unternehmen gebaut werden. In diesem Bereich sei die Zahl der Bewilligungen um 25,1 Prozent auf 142.600 Wohnungen gesunken.
In diesem Zusammenhang erinnert das Blatt daran, dass die Bundesregierung ursprünglich das Ziel anvisiert hatte, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, um dem wachsenden Bedarf vor allem in den Großstädten zu begegnen. Nach Ansicht von Experten werde dieses Ziel auch 2024 nicht erreicht. Laut einer Prognose des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) werden in diesem Jahr voraussichtlich 265.000 Wohnungen gebaut.
„Nach Berechnungen der sogenannten Immobilienweisen fehlen in Deutschland bereits in diesem Jahr mehr als 600.000 Wohnungen“, so die „Wirtschaftswoche“. „Bis zum kommenden Jahr steige diese Zahl auf 720.000, bis 2027 sogar auf 830.000.“