Trotz der kontinuierlich wachsenden Sanktionen des Westens gegen Russland bleiben die Kontakte im Handel immer noch beträchtlich. Auch zahlreiche deutsche Unternehmen bleiben weiterhin auf dem russischen Markt.
Wie die „F.A.Z.“ berichtet, waren Anfang Februar noch zwei Drittel oder 277 aller deutschen Betriebe, die zu Beginn des Ukraine-Konflikts in Russland präsent waren, dort weiterhin aktiv. Die Zeitung beruft sich dabei auf Angaben der Kiewer Wirtschaftsschule und der NGO b4ukraine.
Laut dieser Quelle hätten sich insgesamt nur 358 ausländische Unternehmen durch Verkauf oder Liquidation nach dem Beginn des Konflikts aus Russland zurückgezogen, während 2138 im Land geblieben seien.
Deutsche Unternehmen seien dabei nach amerikanischen die größten ausländischen Steuerzahler, so das Blatt. „Im Jahr 2022 hätten die Amerikaner umgerechnet 690 Millionen Euro Gewinnsteuern an den Kreml überwiesen, die deutschen knapp 400 Millionen Euro. Nach den Angaben waren die größten deutschen Steuerzahler Bayer, Metro, Adidas, Knauf und Siemens. Die Rangfolge nach Umsatz führte Metro vor Globus, Knauf und Hochland an.“
Besonders verwunderlich ist dabei, dass deutsche Erzeugnisse auch in den sanktionierten Bereichen eine Rolle spielen. So gebe es „keinen einzigen russischen Panzer oder kein russisches Flugzeug, dessen Teile nicht mit im Ausland gefertigten CNC-Maschinen hergestellt wurden“, stellt b4ukraine fest. „Zwischen Januar und Oktober 2023 seien die russischen Importe dieser computergesteuerten Präzisionsanlagen auf 270 Millionen Euro geklettert, was 33 Prozent mehr als im Vorjahr gewesen sei. Deutschland sei mit 42 Prozent der größte Lieferant gewesen, vor Südkorea (20,7 Prozent) und Taiwan (19,5 Prozent).“
Trotz Exportkontrollen habe Russland von Januar bis Oktober 2023 laut der Kyiv School of Economics Kriegsgerät „hoher Priorität“ im Wert von 7,6 Milliarden Euro eingeführt, heißt es im „F.A.Z.“-Beitrag.