Nach Ende des Lokführerstreiks droht die Gewerkschaft GDL mit längeren und härteren Streiks, sollte die Deutsche Bahn in der Zwischenzeit nicht einlenken.
„Nach Abschluss dieser Streikmaßnahmen lassen wir dem Unternehmen ein Stück weit Zeit, um zur Besinnung zu kommen“, sagte Weselsky in Berlin zum Ende des jüngsten Arbeitskampfes. „Tun sie das nicht, wird die nächste Arbeitskampfmaßnahme folgen. Sie wird länger sein und sie wird das Unternehmen noch härter treffen.“
Die Gewerkschaft will eine Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das ab und bietet dafür die Erweiterung bestehender Arbeitszeit-Wahlmodelle ann. Wer in diesem Rahmen seine Arbeitszeit reduziert, muss dabei aber finanzielle Einbußen in Kauf nehmen.
Laut ZDF-Politbarometer und Tagesspiegel haben lediglich 43 Prozent der Befragten Verständnis für den Streik und die Forderung der Lokführer, 54 Prozent bekundeten ihre ablehnende Haltung.
Bei vorigen Tarifrunden waren mehrtägige Streiks keine Seltenheit, heißt es bei dpa. Der bisher längste GDL-Streik bei der Bahn fand mit 127 Stunden (5 Tage plus 7 Stunden) im Personenverkehr und 138 Streikstunden (5 Tage plus 18 Stunden) im Güterverkehr im Mai 2015 statt. Damals handelte es sich allerdings um den bereits achten Streik seit Beginn des Tarifkonflikts. 2021 legten die GDL-Mitglieder in einem Fall für etwa fünf Tage die Arbeit nieder.