Deutschlands Überschuss im Außenhandel ist im November mit mehr als 20 Milliarden Euro auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen. In den ersten elf Monaten des Jahres 2023 lag der deutsche Exportüberschuss mit 187 Milliarden Euro bereits mehr als doppelt so hoch wie im Gesamtjahr 2022. Das geht aus neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor.
Der Beitrag des Außenhandels zur Wirtschaftsleistung in Deutschland hat damit auch wieder das Niveau vor dem Beginn des Ukraine-Konflikts und der folgenden Energiepreiskrise erreicht.
Im Vergleich zum Vormonat Oktober verbesserte sich der deutsche Außenhandel im November spürbar. Die Exporte legten um 3,7 Prozent zu, während die Importrechnung nur um 1,9 Prozent stieg. Der Überschuss wuchs folglich von 17,7 Milliarden auf 20,4 Milliarden.
Im Jahresvergleich fällt das Bild gemischter aus. Im November blieben die Exporte um 5,0 Prozent unter dem Vorjahresmonat zurück. Gleichzeitig fielen die Importe im Jahresvergleich aber sogar um 12,2 Prozent. Folglich sprang der Überschuss von 11,9 auf 20,4 Milliarden Euro nach oben. Der Anstieg des Handelsüberschusses wird aktuell also weniger durch starke Exporte als durch günstigere Importe getrieben.
Hinter den geringeren Importen stecken vor allem Preiseffekte. Vor einem Jahr musste Deutschland Rekordpreise für seine Energieimporte bezahlen. Inzwischen sind die Preise für Öl, Gas und Kohle auf den Weltmärkten deutlich gefallen.
Mit Abstand am wichtigsten ist für Deutschland der Handel innerhalb der Europäischen Union. Hier erzielte Deutschland im November einen Exportüberschuss von 12,6 Milliarden Euro. Außerhalb der EU erzielt Deutschland einen Überschuss von 7,8 Milliarden Euro.
Größter Exportmarkt außerhalb der EU sind die USA. Deutsche Unternehmen exportieren dorthin Waren für 13,4 Milliarden Euro. Nach China sind es rund acht Milliarden Euro, was die Volksrepublik China zum wichtigsten Lieferland außerhalb Europas macht. Allerdings ist der Handel mit China für die Bundesrepublik defizitär: Im November importierte Deutschland waren aus China im Wert von 13 Milliarden Euro.