Die Pager, bei deren Explosion im September vor allem Mitglieder der Terrormiliz Hisbollah getötet oder verletzt wurden, stammten laut der Zeitung „Washington Post“ aus Israel. Wie das Blatt unter Berufung auf ungenannte israelische, arabische und amerikanische Sicherheitsdiente schreibt, seien die Pager und Funkgeräte, die wie Erzeugnisse von Firmen aus Fernost aussahen, in Wirklichkeit vom israelischen Geheimdienst Mossad in Israel entwickelt und heimlich hergestellt worden. Eine offizielle Bestätigung gibt es für den Bericht nicht.
Die Batterien der Pager seien mit hochexplosivem Sprengstoff präpariert gewesen, der so gut wie nicht zu erkennen gewesen sei, schreibt die Zeitung. Er sei neben einer besonders leistungsstarken Batterie – die monatelang ohne Aufladung funktionieren sollte – angebracht gewesen. Allerdings sei er so gut versteckt gewesen, dass selbst bei einem Auseinanderbauen der Geräte die Sprengladung nur äußerst schwer aufzufinden gewesen sei.
Die Terrororganisation soll die Pager von der Mitarbeiterin einer taiwanesischen Firma gekauft haben, die sie wiederum von einer externen Firma bezog. Demnach wussten die Beteiligten nichts über die tatsächliche Herkunft, berichtet tagesschau.de unter Berufung auf die US-Zeitung. Auch ein Unternehmen in Ungarn, das offenbar bei der Abwicklung des Geschäfts mithalf, sei nicht eingeweiht gewesen.
Die Planung für die Aktion soll laut dem Bericht bereits 2022 begonnen haben. Die Hisbollah habe die Apollo-Pager vom Typ AR924 dann ab Februar 2024 an ihre Mitglieder verteilt. Ihr Vorteil aus Sicht der Hisbollah war, dass sie nicht wie Handys zu orten sind.
Im Spätsommer, so berichtet es die Zeitung, soll der Mossad dann die Sorge gehabt haben, die Hisbollah könne die Sprengsätze entdecken. Das und die die zunehmenden Spannungen mit der proiranischen Miliz hätten dazu geführt, dass Regierungschef Benjamin Netanyahu die Attacke anordnete.
Am 17. September seien die Pager durch eine verschlüsselte Nachricht zur Explosion gebracht worden. Bei den Explosionen wurden fast 40 Menschen getötet und etwa 3.000 zum Teil schwer verletzt. Unter den Opfern waren Hisbollah-Mitglieder aber auch Zivilisten.