Der Betrugsprozess gegen den «Querdenken»-Initiator Michael Ballweg hat in Stuttgart begonnen. Aufgrund des Besucherandrangs begann der erste Verhandlungstag mit einer halbstündigen Verzögerung.
Wie der 49-Jährige Journalisten vor Beginn der Verhandlung erklärte, gehe er mit einem sehr guten Gefühl in den Prozess. «Alles prima», sagte er auf die Frage, wie es ihm gehe. Lächelnd ließ Ballweg sich von den Pressefotografen ablichten. Er trug ein Shirt mit der Aufschrift: «Freiheit wird aus Mut gemacht». Im Gerichtssaal versammelten sich einige von Ballwegs Anhängern.
Ballweg muss sich unter anderem wegen versuchten Betrugs in 9450 Fällen vor Gericht verantworten. Er soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft durch öffentliche Aufrufe von Tausenden Menschen mehr als eine Million Euro für die Organisation eingeworben, die Spender aber über die Verwendung der Gelder getäuscht haben. Ballwegs Anwälte hatten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft immer wieder zurückgewiesen.
Die «Querdenken»-Bewegung hatte sich im Zuge der Corona-Pandemie von Stuttgart aus in vielen deutschen Städten formiert. Die Anhängerinnen und Anhänger demonstrierten immer wieder öffentlich gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus.
(red/dpa)