Die Sabotage an den Nord-Stream-Gaspipelines vor zwei Jahren soll laut „Spiegel“ vom damaligen Oberbefehlshaber der Ukraine, Walerij Saluschnyj, autorisiert worden sein. Die Operation in der Ostsee sei knapp 300.000 US-Dollar teuer gewesen und privat finanziert worden, soll das Magazin im Rahmen eigener Recherchen festgestellt haben. Präsident Wolodymyr Selenskyj sei hingegen nicht vorab informiert worden, hieß es.
Saluschnyj, mittlerweile ukrainischer Botschafter in Großbritannien, hatte bereits dem „Wall Street Journal“ („WSJ“) gesagt, nichts über einen solchen Einsatz zu wissen. Das „WSJ“ hatte im August unter Verweis auf eigene Recherchen berichtet, Saluschnyj sei an der Aktion beteiligt gewesen.
Das Sabotage-Kommando, so der „Spiegel“, habe aus mehreren ukrainischen, meist zivilen Tauchern bestanden. Geplant und geleitet habe die Operation der ukrainische Ex-Geheimdienstler Roman Tscherwinsky. Tscherwinsky hatte bereits im vergangenen Jahr eine Beteiligung gegenüber der „Washington Post“ und dem „Spiegel“ zurückgewiesen.
Ende September 2022 hatten mehrere Sprengungen die beiden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt und unterbrochen.
Mitte August dieses Jahres wurde bekannt, dass der Generalbundesanwalt in dem Fall einen Ukrainer sucht, der sich von Polen in sein Heimatland abgesetzt haben soll. „Die Zeit“, die „Süddeutsche Zeitung“ und die ARD hatten zuvor berichtet, der Mann sowie zwei weitere ukrainische Staatsangehörige – ein Mann und eine Frau – stünden unter Verdacht.