20.000 Tonnen Ammoniumnitrat: Frachter mit explosiver Ladung aus Russland sorgt für Aufregung

  • PANORAMA
  • September 22, 2024
  • 0 Kommentare

Der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter „Ruby“ hat 20.000 Tonnen Ammoniumnitrat an Bord. Wie das Portal t-online berichtet, stammt die Ladung aus dem nordrussischen Hafen Kandalakscha.

shutterstock/Srinuan hiranwat

Als die „Ruby“ Anfang September in einen Sturm geriet und um Einlass in den norwegischen Hafen von Tromsø bat, um Reparaturen durchzuführen, wurde der Frachter von den norwegischen Behörden abgewiesen, nachdem sie das Schiff untersucht hatten. Verweigert wurde auch die Einfahrt in den litauischen Hafen Klaipeda.

Die „Ruby“ wird von einer libanesisch-syrischen Firma betrieben, Es besteht der Verdacht, dass der Frachter Teil von Russlands „Schattenflotte“ sein könnte, die dazu dient, westliche Sanktionen zu umgehen, stellt t-online fest.

Ammoniumnitrat ist eine Chemikalie, die sowohl als Düngemittel als auch zur Herstellung von Sprengstoff verwendet wird. 2020 explodierten 2750 Tonnen von diesem Stoff im Hafen von Beirut, dabei kamen mehr als 200 Menschen ums Leben. Gegenüber dem Magazin „Newsweek“ warnte der Sprengstoffexperte Roland Alford: „Wenn dieses Schiff explodieren würde, wäre das der bei Weitem größte Unfall mit Ammoniumnitrat in der Geschichte.“

Peter Hald von der Universität Aarhus bewertet die Gefahr einer Explosion dagegen als gering. „Das ist das Gute an Ammoniumnitrat. Es ist eigentlich ziemlich schwer zu entzünden“, so Hald im Interview mit dem dänischen Sender „DR“.

Derzeit befindet sich die „Ruby“ auf ihrem Weg Richtung Süden entlang der norwegischen Küste, berichtet t-online. Der Frachter blieb unter strenger Beobachtung, da er an bedeutenden Einrichtungen der norwegischen Marine und der Ölindustrie vorbeifuhr. 

  • Related Posts

    Lauterbach für rasches Lachgas-Verbot für junge Leute

    Lachgas hat sich zur Partydroge entwickelt. Experten warnen vor Risiken für die Gesundheit – besonders bei Jugendlichen. Kommen jetzt zügig strengere Vorgaben? Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den Umgang mit Lachgas…

    Buchautor Patrik Baab über die Eindrücke seiner neuen Reise in das Kriegsgebiet Donbass

    Patrik Baab reiste mit seinem Kameramann Artur Leier zweieinhalb Wochen durch Städte und Orte in dem Teil des Donbass, über den Russland die Kontrolle ausübt. Vor dem Rückflug nach Deutschland führte Ulrich…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Wir brauchen Frieden in Europa

    • November 15, 2024
    • 6 views
    Wir brauchen Frieden in Europa

    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    • November 14, 2024
    • 8 views
    So ist die Lage, und sie sieht nicht gut aus

    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    • November 14, 2024
    • 4 views
    Der Wahltermin steht – das sind die nächsten Schritte

    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    • November 14, 2024
    • 4 views
    So funktioniert die Vertrauensfrage im Bundestag

    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag

    • November 14, 2024
    • 5 views
    Bundesverfassungsgericht prüft Solidaritätszuschlag

    BSI bereitet sich auf technische Absicherung von Neuwahl vor

    • November 14, 2024
    • 4 views
    BSI bereitet sich auf technische Absicherung von Neuwahl vor