Die israelische Armee hat erneut eine Geisel aus der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas befreit. Wie das Militär mitteilte, sei ein 52-jähriger Beduine im Süden des Gazastreifens gerettet worden.
Der am 7. Oktober 2023 entführte Mann sei in stabilem Zustand und werde für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Seine Familie sei informiert worden. Aus Sicherheitserwägungen könnten keine weiteren Einzelheiten veröffentlicht werden, hieß es weiter.
Der Vater von elf Kindern sei laut israelischen Medien als erste Geisel lebend aus einem Tunnel befreit worden. Der 52-Jährige, der insgesamt 326 Tage in Geiselhaft verbracht hatte, habe als Wachmann im Kibbuz Magen an der Grenze zum Gazastreifen gearbeitet.
Seine Angehörigen reagierten mit Begeisterung auf die Freilassung, verwiesen aber auf die Notwendigkeit einer Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Sie riefen die internationale Gemeinschaft dazu auf, Druck auf die Hamas auszuüben, damit diese einer Vereinbarung zustimmt und alle Geiseln freilässt. „Jeder Tag in Gefangenschaft ist einer zu viel. Die verbliebenen Geiseln können es sich nicht leisten, auf ein weiteres Wunder zu warten.“
Wie der israelische Sender Kan mitteilte, sei der 52-Jährige einer von insgesamt sechs Beduinen, die am 7. Oktober von der Hamas entführt worden waren. Es ist die achte Geisel, die lebend von dem Militär befreit werden konnte.
Zuletzt waren im Juni die junge Frau Noa Argamani und drei weitere Geiseln in einem dramatischen Militäreinsatz gerettet worden. Laut Armee kam es dabei zu heftigen Gefechten mit bewaffneten Palästinensern. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden damals 274 Palästinenser getötet.
Die Hamas hat jetzt nach israelischer Zählung noch 108 Geiseln in ihrer Gewalt. Mindestens ein Drittel davon gilt als tot. Insgesamt verschleppten palästinensische Terroristen am 7. Oktober vergangenen Jahres mehr als 250 Menschen aus Israel in das Küstengebiet. Rund 1.200 Menschen wurden bei dem Anschlag getötet.