Im Zusammenhang mit dem Messerangriff von Solingen hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Das gab Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in den ARD-tagesthemen bekannt.. Es handelt sich um einen Mann, „den wir im höchsten Maße verdächtigen“, sagte er.
Er werde jetzt vernommen. Ein Sprecher des Landesinnenministeriums bestätigte, dass sich der Mann gestellt habe. Zuvor hatten das Magazin „Der Spiegel“ und die „Bild-Zeitung“ darüber berichtet.
Am Sonntagmorgen bestätigte die Polizei Düsseldorf, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen Syrer handelt. „Die Tatbeteiligung dieser Person wird derzeit intensiv geprüft“, hieß es..
Laut Reul habe man nicht nur einen Hinweis auf diese Person gehabt, sondern man habe auch Beweisstücke gefunden. Der festgenommene Mann soll nach Reuls Angaben in der Flüchtlingsunterkunft gelebt haben, in der es zuvor einen größeren Polizeieinsatz gegeben hatte, an dem auch Spezialeinheiten beteiligt waren, berichtet tagesschau.de.
Nach Angaben des „Spiegel“ soll der 26-Jährige Ende Dezember 2022 nach Deutschland gekommen sein und einen Antrag auf Asyl gestellt haben. Den Sicherheitsbehörden war er nach Informationen des Magazins bislang nicht als islamistischer Extremist bekannt. Diese Informationen wurden der dpa bestätigt.
Im Laufe des Tages hatte es bereits zwei Festnahmen gegeben. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.
Am Freitagabend hatte ein Mann auf einem Jubiläumsfest zum 650. Gründungstag der Stadt Solingen – dem «Festival der Vielfalt» – offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschließend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik. Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich, eine Bestätigung der Sicherheitsbehörden für ein islamistisches Tatmotiv gibt es bislang aber nicht.
(red/dpa)