Sabotageakte an Militärstützpunkten Köln-Wahn und Geilenkirchen vermutet

Der Fliegerhorst Köln-Wahn ist offenbar einer Sabotage­aktion zum Opfer gefallen, bei der vermutlich das Trinkwasser vergiftet werden sollte. Ein Sprecher des Verteidigungs­ministeriums bestätigte am Mittwoch, dass es den Versuch gegeben habe, auf das Gelände vorzudringen. Dabei stehe der Verdacht der Sabotage im Raum. Polizei, Militärpolizei und Militärischer Abschirmdienst (MAD) leiteten Ermittlungen ein.

shutterstock/A_Lesik

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, sei bei den Ermittlungen ein Loch in einem Zaun entdeckt worden. Eine auffällige Person wurde bemerkt, konnte aber flüchten, eine zweite wurde später offenbar festgenommen. Im Raum stand der zunächst unbestätigte Verdacht, dass die Wasser­versorgung sabotiert worden sein könnte. Für die Untersuchung wurden auch Wasserproben entnommen, die allerdings keine spezifizierten „abnormalen Werte“ aufgewiesen haben.

Die möglichen Hintergründe des Vorfalls waren öffentlich zunächst unbekannt. Auf Fragen zu einem politischen Zusammenhang äußerte sich das Verteidigungs­ministerium nicht im Detail.

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts wird die Sicherheitslage in Deutschland insgesamt neu bewertet. Wie Sicherheits­experten verweisen darauf, dass die militärische Infrastruktur Ziel von Ausspähungen oder Sabotage­versuchen sein könne. „Sie können davon ausgehen, dass in heutigen Zeiten die Sicherheit von Kasernen allerhöchste Priorität hat“, betonte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Alle achten sehr sensibel und sorgsam darauf, dass dort keine Lücken entstehen.“

Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ gab es am Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen einen weiteren Sabotage­verdacht, der sich auf eine etwaige Vergiftung des Trinkwassers richte. Das Territoriale Führungs­kommando der Bundeswehr bestätigte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, dass es einen Vorfall gegeben habe, nannte aber keine Details.

Eine Sicherheitsbehörde ordnete an, auch dort das Trinkwasser zu untersuchen. Aber auch dort wurden keine Auffälligkeiten festgestellt.

Der Vorsitzende des Verteidigungs­ausschusses, Marcus Faber (FDP), erklärte im Zusammenhang mit diesen Vorfällen: „Man muss die Untersuchungen abwarten. Aber es gibt starke Indizien dafür, dass der Schaden bewusst herbeigeführt wurde. Man muss heraus­bekommen, wer der Urheber war. Eine Beteiligung Russlands liegt nahe.“

  • Related Posts

    Kam Corona aus einem Labor? Weißes Haus legt sich fest

    Das Weiße Haus hat eine ganze Webseite zur Corona-Pandemie online gestellt und widmet sich dabei vor allem der Frage, woher das Virus kam. Für das Weiße Haus ist die Antwort…

    Der nette Onkel mit der Koffeinschleuder

    Sogenannte Energy Drinks ruinieren massenhaft und wirkungsvoll die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Eine paralysierte Zivilgesellschaft sieht zu, wie Politik und Medien mit Konzernen kollaborieren. Das dokumentiert aktuell eine schockierende…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Der Meinungsknast 

    • April 19, 2025
    • 6 views
    Der Meinungsknast 

    Westliches «Demokratieverständnis» in der AfD-Debatte: Klingbeil sieht CDU-internes Foul gegen Merz

    • April 19, 2025
    • 4 views
    Westliches «Demokratieverständnis» in der AfD-Debatte: Klingbeil sieht CDU-internes Foul gegen Merz

    Vance hofft auf Fortschritte bei Friedenssuche für Ukraine

    • April 19, 2025
    • 4 views
    Vance hofft auf Fortschritte bei Friedenssuche für Ukraine

    Kam Corona aus einem Labor? Weißes Haus legt sich fest

    • April 19, 2025
    • 4 views
    Kam Corona aus einem Labor? Weißes Haus legt sich fest

    Chinas Wirtschaft – Werkbank der Welt

    • April 18, 2025
    • 26 views
    Chinas Wirtschaft – Werkbank der Welt

    Trump zu Friedensverhandlungen: Antwort Russlands in Kürze

    • April 18, 2025
    • 5 views
    Trump zu Friedensverhandlungen: Antwort Russlands in Kürze