US-Behörde mit neuen Vorwürfen gegen Tiktok

Tiktok drohen neue juristische Probleme in den USA. Die Handelsbehörde FTC geht von der Verletzung eines US-Gesetzes zum Datenschutz bei Kindern aus und schaltete das Justizministerium ein. Die aus China stammende Kurzvideo-App bestreitet die Vorwürfe.

Die FTC (Federal Trade Commission) machte in der Mitteilung keine näheren Angaben zu den mutmaßlichen Verstößen. Eine solche Übergabe eines Falls an das Justizministerium werde üblicherweise auch nicht öffentlich gemacht– diesmal sei dies aber aus Sicht der Behörde im Interesse der Allgemeinheit. Die FTC ist in den USA unter anderem für den Verbraucherschutz zuständig und spielt auch eine wichtige Rolle bei der Wettbewerbspolitik.

Tiktok teilte mit, mit der FTC seit mehr als einem Jahr im Gespräch gewesen zu sein. Die Firma zeigte sich enttäuscht, dass die Behörde den juristischen Weg gehe, „statt mit uns weiter an einer vernünftigen Lösung zu arbeiten“. Auch nach der Stellungnahme von Tiktok blieben die konkreten Vorwürfe unklar. Die Videoplattform konterte zugleich, viele davon bezögen sich auf frühere Ereignisse und Praktiken, und seien zum Teil nicht korrekt oder bereits behoben worden.

Tiktok zieht vor Gericht, um Gesetz zu stoppen

Tiktok hatte sich 2019 zu einer Zahlung von 5,7 Millionen US-Dollar bereiterklärt, um Vorwürfe der FTC im Bezug auf die Vorgängerfirma Musical.ly auszuräumen. Dabei ging es darum, dass entgegen einem US-Gesetz Daten von Kindern im Alter unter 13 Jahren ohne die Zustimmung der Eltern gesammelt worden seien.

Der FTC zufolge begannen die aktuellen Ermittlungen gegen Tiktok und den in China beheimateten Mutterkonzern Bytedance bei einer Überprüfung, ob die Plattform die Vorgaben der damaligen Vereinbarung befolge.

Tiktok wehrt sich in den USA aktuell bereits gegen ein Gesetz, das einen Eigentümerwechsel erzwingen soll. In der US-Politik wird befürchtet, dass über Bytedance die chinesische Regierung auf Daten amerikanischer Nutzer zugreifen und die App für Propaganda nutzen könnte. Tiktok weist das zurück und zog in den USA vor Gericht, um das Gesetz zu stoppen.

(red/dpa)

  • Related Posts

    Volle Bäuche, leere Seelen

    Die Konsumgesellschaft ist Symptom einer chronischen Entfremdung – zu beobachten gerade jetzt im Advent und zum Weihnachtsfest. Ein Beitrag von Felix Feistel Foto: Weihnachtsmarkt in Wien 2007. Foto: Marek Slusarczyk,…

    Wo Licht, wo Irrlicht, Teil 2 – Wie mit der Liebe zur KI der Mensch gelöscht wird, selbst der „gefährlichste“ im Land.

    In der Dissidenz ist das „Reden“ mit der KI zu einem beliebten Zeitvertreib geworden. Bücher werden dazu geschrieben, Videos gefertigt. Als Erkenntnis fällt ein Satz auf, den ein Dissident zur…

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    You Missed

    Volle Bäuche, leere Seelen

    • Dezember 24, 2025
    • 13 views

    Lord Skidelsky entlarvt Kriegshetzer, Teil 1 – Die Täuschungen hinter der Ukraine-Debatte

    • Dezember 24, 2025
    • 6 views
    Lord Skidelsky entlarvt Kriegshetzer, Teil 1 – Die Täuschungen hinter der Ukraine-Debatte

    „Schattenflotte“ – Warmlaufen für die nächste Provokation?

    • Dezember 24, 2025
    • 6 views
    „Schattenflotte“ – Warmlaufen für die nächste Provokation?

    Wo Licht, wo Irrlicht, Teil 2 – Wie mit der Liebe zur KI der Mensch gelöscht wird, selbst der „gefährlichste“ im Land.

    • Dezember 23, 2025
    • 6 views

    Lacht die politische Klasse aus, wo ihr sie trefft!

    • Dezember 23, 2025
    • 8 views

    28-Punkte-Wirrwar und eine neue US-Sicherheitsdirektive – Zweifel an Friedensabsicht bleiben

    • Dezember 23, 2025
    • 9 views
    28-Punkte-Wirrwar und eine neue US-Sicherheitsdirektive – Zweifel an Friedensabsicht bleiben