Immer mehr Israelis mit deutschen Vorfahren beantragen die deutsche Staatsbürgerschaft. Besonders deutlich war der Anstieg dieser Zahl nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zu verzeichnen.
Es handelt sich dabei um „Wiedergutmachungs-Einbürgerungen“. Personen, die im Nationalsozialismus verfolgt und ausgebürgert wurden, sowie deren Nachfahren sind zu dieser Option berechtigt.
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das Bundesverwaltungsamt berichtet, gingen allein von Januar bis April dieses Jahres 6.869 solcher Anträge ein. Im gesamten Vorjahr waren es demnach 9.129 Anträge. 2022 lag die Zahl bei 5.670.
Insofern deutet sich für dieses Jahr ein deutlicher Anstieg an, falls der Trend der ersten vier Monate sich fortsetzt.
Die Verfolgten des Nazi-Regimes und ihre Nachkommen haben seit August 2021 einen gesetzlichen Anspruch auf einen deutschen Pass. Nachfahren von NS-Opfern, die vor den Nazis ins Ausland geflüchtet waren, können ohne weitere Auflagen die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben, stellt RND fest. Damit wurden entsprechende Erlasse des Innenministeriums auf eine gesetzliche Grundlage gestellt und großzügiger ausgestaltet.
Insgesamt wurden 2023 knapp 14.000 Anträge auf „Wiedergutmachungs-Einbürgerung“ gestellt, 2022 waren es rund 11.400. Mit deutlichem Abstand nach Israel kommen die meisten Anträge aus den USA.