Grimme-Preis: Qualitätsausweis oder Armutszeugnis?

Im Stadttheater in Marl in Nordrhein-Westfalen ist am Abend der Grimme-Preis verliehen worden. Ausgezeichnet wurde unter anderem die Arte-Sendung „Ukraine – Kriegstagebuch einer Kinderärztin“ und die Serie des Streaming-Anbieters Disney+ „Sam – Ein Sachse“, die einen realen Fall über einen afrodeutschen Polizisten in der Wendezeit erzählt, berichtet der Sender „Deutschlandfunk Kultur“.

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Für ihre „besondere Journalistische Leistung“ wurde ARD-Korrespondentin Katharina Willinger ausgezeichnet – für ihre „transparente und kontinuierliche Auslandsberichterstattung“ aus der Türkei und dem Iran. Im Bereich Kinder & Jugend erhielt unter anderem die Funk-Produktion „Hypeculture: Straßenslang – Wie Rap Deutschland verändert“ eine Auszeichnung. Der undotierte Grimme-Preis gilt als wichtigster deutscher Fernsehpreis.

Beim begehrten Grimme-Preis für Qualitätsfernsehen gehen die Privatsender dieses Jahr völlig leer aus. Das hat laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) es in den vergangenen 20 Jahren nur in den Jahrgängen 2011 und 2015 gegeben.

Besonders der Wettbewerb Unterhaltung sei in der Vergangenheit oft die Kategorie gewesen, in der RTL, ProSieben, Vox und andere Private punkten konnten. Hier waren auch Shows für den Grimme-Preis 2024 nominiert gewesen. Den Preis gewann diesmal Sarah Bosettis Show „Bosetti Late Night“ (ZDF/3sat).

Von der Satirikerin, Autorin und Feministin mussten sich in der Corona-Zeit „Impfunwillige“ Personen einiges anhören. Zum Beispiel sagte die nun preisgekrönte ZDF-Komikerin damals das hier:

„Wäre die Spaltung der Gesellschaft wirklich etwas so Schlimmes? Sie würde ja nicht in der Mitte auseinanderbrechen, sondern ziemlich weit rechts unten. Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essenziell für das Überleben des Gesamtkomplexes.“

Der Grimme-Preis wird in vier Kategorien vergeben. Des Weiteren gibt es drei Sonderpreise. Insgesamt werden 17 Produktionen und Leistungen ausgezeichnet – 64 waren nominiert worden.

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