Kein Aprilscherz? 20.000 Elefanten „wollen“ nach Deutschland

Botswanas Präsident Mokgweetsi Masisi hat die Bundesregierung dazu aufgefordert, 20.000 Elefanten aus seinem Land in Deutschland aufzunehmen. Hintergrund seiner Forderung sei, dass Deutschland neben anderen EU-Staaten die Einfuhr von Wildtier-Jagdtrophäen verbieten möchte, was im südafrikanischen Staat Armut und Wilderei fördern würde. Zudem leide sein Land unter einer Überpopulation von Elefanten. „Das ist kein Scherz“, sagte er der „Bild-Zeitung.“

shutterstock/manfredstutz

Er meine es „todernst“, sagte Masisi der Zeitung. Wie er mitteilte, habe Botswana 8000 Elefanten an Angola, eine weitere große Menge solle nach Mosambik gehen. Es sei ihm nämlich auch ernst, wie in seinem Land Menschen von Elefanten totgetrampelt, Ernten vernichtet, Dörfer verwüstet würden. Durch die Jagd könnte der Bestand gesteuert werden. Masisis Angaben zufolge stellt Botsuana 40 Prozent seiner Landfläche für Wildtiere zur Verfügung. Wie der Präsident mitteilte, habe Botsuana bereits 8000 Elefanten an Angola verschenkt, weitere Tiere sollen nach Mosambik abgegeben werden. „Und genauso möchten wir ein solches Angebot hiermit der Bundesrepublik Deutschland machen. Wir akzeptieren kein Nein“, betonte er in der Zeitung.

Bei einem Besuch in Berlin in der vergangenen Woche appellierte Botswanas Minister für Umwelt und Tourismus, Dumizweni Mthimkhulu, an die Bundesregierung, keine Verschärfungen zur Einfuhr von Jagdtrophäen aus afrikanischen Ländern zu beschließen.

Mit Besorgnis beobachtet Botswanas Regierung, dass mehrere europäische Länder dabei sind, die Einfuhr von Wildtier-Jagdtrophäen zu verbieten. Dies sei aber laut dem Umweltminister Mthimkhulu eine sehr wichtige Einkommensquelle für sein Land. Etwa 50 Gemeinden würden pro Jahr mit umgerechnet rund 2 Millionen Euro von der Jagd profitieren. Sollte Deutschland die Einfuhren von Trophäen beschränken, würde sich dies direkt auf die botswanische Bevölkerung auswirken, die davon unter anderem Schulgebühren finanziere, hieß es.

Deutschland ist mit Abstand der größte Importeur von Jagdtrophäen international geschützter Tierarten in der EU, heißt es in einem RND-Bericht. Nach vorläufigen Angaben des Bundesamts für Naturschutz gab es im vergangenen Jahr 650 Einfuhrvorgänge, davon entfielen unter anderem 231 auf Bergzebras, 109 auf Bärenpaviane und 26 auf Afrikanische Elefanten.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hatte vor knapp zwei Jahren angekündigt, die Importe nach Deutschland weiter einschränken zu wollen. Eine Gesetzesinitiative der Bundesregierung dazu liegt aber nach wie vor nicht vor.

Zum Abschluss des Deutschland-Besuchs erklärte Botswanas Präsident: „Es ist sehr einfach, in Berlin zu sitzen und eine Meinung zu haben zu unseren Angelegenheiten in Botsuana. Wir zahlen den Preis dafür, dass wir diese Tiere für die Welt erhalten – und sogar für Lemkes Partei. Wenn ihr sie so mögt, dann nehmt bitte dieses Geschenk von uns an. Ihr sollt so mit den Tieren zusammenleben, wie ihr es uns vorzuschreiben versucht.“

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