Zwei Grünen-Ministerinnen wollen heiraten: „Homosexualität muss sichtbar sein“

Die Grünen-Landesministerinnen Josefine Paul und Katja Meier haben bekanntgegeben, demnächst ein Bund fürs Leben schließen zu wollen. Die Familienministerin von Nordrhein-Westfalen, Paul, und die Justizministerin von Sachsen, Meier, sind laut eigenen Aussagen das erste homosexuelle Ministerinnenpaar in Deutschland. „Homosexualität muss sichtbar sein, auch auf der Straße“, sagte Meier im Interview der Zeitschrift „Bunte“.

shutterstock/Martin Gstoehl

Schließlich gebe es auch heute noch „bei jungen Schwulen und Lesben Probleme mit der Familie und Mobbing in der Schule“, betonte Paul. „Alle jungen Menschen brauchen Unterstützung in ihrer Selbstfindung und queere Jugendliche brauchen die Gewissheit, dass ihre Liebe ganz normal ist.“

Meier fügte hinzu, dass sie „üble Postkarten und Briefe mit schlimmsten Beschimpfungen unter der Gürtellinie“ bekomme. „Das lässt mich nicht kalt“, behauptete sie.

Das sei jedoch nicht der Grund für die nach der Landtagswahl in Sachsen (1. September) geplante Hochzeit. „Es geht weniger um die politische Geste. Die Liebe ist das Fundament“, erklärte Paul. Es gehe darum, „sich gegenseitig zueinander zu bekennen“.

Ihren Äußerungen im Magazin zufolge sieht das Intimleben des Paares momentan nicht gerade hemmungslos aus. Derzeit führen die beiden eine Fernbeziehung von West- nach Ostdeutschland. „Wir trinken jeden Morgen um 6.30 Uhr per Facetime zusammen Kaffee.“, so die sächsische Justizministerin. „Wenigstens abends vor dem Schlafengehen telefonieren wir noch einmal.“ Die Familienministerin ergänzt: „Im Bundesrat zwinkern wir uns zu.“

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