Das deutsche Gesundheitssystem kann ohne Ärzte aus dem Ausland nach Einschätzung der Ärztekammer nicht auskommen.
„Ohne die Ärzte aus dem Ausland können wir unser Gesundheitswesen nicht auf dem derzeitigen Standard aufrechterhalten“, sagte die Vizepräsidentin der Bundesärztekammer (BÄK), Ellen Lundershausen, der Deutschen Presse-Agentur.
Nach BÄK-Angaben sind in Deutschland 64.000 Mediziner mit ausländischem Pass tätig, meldet dpa. Fast 80 Prozent von ihnen arbeiten an Krankenhäusern. Die BÄK geht davon aus, dass sie „überproportional häufig“ in kleineren Häusern und außerhalb von Ballungszentren tätig sind. Wie Henriette Neumeyer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, feststellte, bestehe ein besonderer Mangel an Ärzten in ostdeutschen Flächenländern: „Dort würden sich ohne Migration von Medizinern Versorgungsangebote vor Ort reduzieren.“
Allein in Thüringen kommt nach Zahlen der Landesärztekammer ein Viertel der Krankenhausärzte aus dem Ausland. In anderen ostdeutschen Ländern ist der Anteil ähnlich hoch. 200 medizinische Organisationen und Verbände haben die Bedeutung von Zuwanderern für das Gesundheitssystem herausgestellt.
„Auf ihren Beitrag will und kann die medizinische und pflegerische Versorgung in Deutschland nicht verzichten“, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung für Demokratie und Pluralismus.