Prüfungsfragen und -antworten eines Deutsch-Tests für Zuwanderer soll über Telegram zu kaufen gewesen sein. Das geht aus einer WDR-Recherche hervor.
Wie der Sender am Montag unter Berufung auf Recherchen von WDRforyou berichtete, berufen sich die Autoren auf Angaben von Kursteilnehmern. Zudem habe sich ein Mitarbeiter als Prüfling ausgegeben und sei gegen 250 Euro über eine Telegram-Gruppe zwei Tage vor Prüfungstermin mit Fragen und Antworten versorgt worden.
Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das für die Tests zuständig ist, hieß es dazu auf dpa-Anfrage, nähere Informationen, insbesondere zu möglichen Tätern und möglichen Betroffenen, lägen nicht vor. Das Bundesamt setze alles daran, „die unerlaubte Veröffentlichung von Testmaterial schnellstmöglich aufzuklären, soweit dies möglich ist.“ Grundsätzlich gelten laut BAMF hohe Sicherheitsstandards, um einem Betrug bei der Prüfung vorzubeugen.
Die Fragen werden laut BAMF-Sprecher für jede Prüfung neu zusammengestellt. Die Unterlagen würden in einem versiegelten Umschlag an die Prüfstellen verschickt und dürften erst zur Prüfung vor den Augen der Teilnehmer und im Beisein von mindestens zwei Prüfern aus dem Umschlag genommen werden.
„Ein Verstoß gegen diese Vorgaben in betrügerischer Absicht hätte schwerwiegende Konsequenzen für die betroffenen Institute, darunter der Verlust ihrer Zulassung für die Durchführung von Integrationskursen und Strafanzeigen gegen handelnde Personen“, hieß es.