Auf die nächste Pandemie wird seit langem hingearbeitet: Zoonotische Influenza? Indizien gibt es viele. Nachweise sind schwierig. Beteiligte mauern. Nicht alle von ihnen wissen um Zusammenhänge und Ziele ihrer Arbeit. Bereits 2006 gab es kritische Stimmen, die das Theater um die Vogelgrippe auf Rügen in Frage stellten. Der Dokumentarfilm ‚H5N1 antwortet nicht‘ von Michael Leitner ist Zeugnis dieser Zeit. Nun soll H5N1 einen natürlichen Weg über das Rind zu unserer Spezies gefunden haben. Jeremy Farrar, seit 2023 Chefwissenschaftler der World Health Organisation (WHO) und vorher Direktor des Wellcome Trust, warnte wieder einmal: Die Ausbreitung von H5N1 sei sehr besorgniserregend. Die Todesrate bei Menschen, die sich bei infizierten Tieren angesteckt hätten, läge bei 52 Prozent. ‚Die Welt‘ bringt sogar ein Gefahrenpotential wie bei der Spanischen Grippe 1918 ins Spiel. Im Friedrich-Löffler-Institut auf Riems hat man zwischenzeitlich Rinder zu Versuchszwecken mit verschiedenen Vogelgrippe-Stämmen aus den USA und Deutschland über das Euter infiziert. Neue Erkenntnisse? Keine. Oder zumindest nichts, was man der Öffentlichkeit gern preisgeben möchte. Doch was steckt wirklich hinter alledem?
Ein Beitrag von Doris Schröder
Einleitung – Keine klare klinische Symptomatik
H5N1- und andere Vogelgrippeviren sind in der Forschung lange bekannt. Laut Aussagen von Friedrich-Löffler-Institut dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), Robert-Koch-Institut (RKI), WHO und etlichen anderen staatlichen und supranationalen Forschungseinrichtungen gibt es keine klare klinische Symptomatik. Ein paar Beispiele: Enten erkranken gar nicht oder haben nur sehr leichte Symptome. Hühner zeigen eine verminderte Legeleistung und erkranken so schwer, dass laut offiziellen Stellen bis zu hundert Prozent von ihnen innerhalb weniger Tage sterben.
Welche Symptome weisen auf H5N1 hin?
Rotznase- bzw. Schnabel, Husten, Apathie, Appetitlosigkeit, Fieber, Atemnot, Blaufärbungen, Durchfall, Erbrechen, Bindehautentzündung. Oder gar nichts von alledem. Eine klare klinische Abgrenzung zu anderen Erkrankungen ist kaum möglich. Vor allem dann, wenn man gar nicht danach sucht. Auch gesundheitliche Voraussetzungen und Behandlung spielen eine Rolle. Die positiv auf H5N1 getesteten Rinder in Texas zeigten weniger Appetit, eine reduzierte Milchleistung und eingedickte Milch. Für Milchvieh-Halter nichts Außergewöhnliches. Neu ist, dass man Vögel und Säugetiere, einschließlich des Menschen, ja sogar Gewässer und das Abwasser massenhaft testet.
Das nennt man Monitoring. Hersteller von Tests profitieren davon ebenso, wie Hersteller von ‚Impfstoffen‘ und Medikamenten. Fällt ein Test bei Mensch oder Tier positiv aus, wird daraus geschlossen, dass H5N1 Ursache für Infektion, Krankheit oder Tod sei. Selbst wenn es keine oder nur unspezifische Symptome gibt.
Influenza-Viren sind umhüllte RNA-Viren. Sie gelten als besonders mutationsfreudig. Treten Fehler im RNA-Strang auf, werden diese nicht repariert. Influenzaviren sind uns als saisonale Grippe, Schweinegrippe, Vogelgrippe bzw. Geflügelpest geläufig.
Dem Vogelgrippevirus wird von offiziellen Stellen seit Jahren eine hohe Gefährlichkeit zugeschrieben. Es sei hochansteckend und tödlich. Millionen Hühner, Puten und andere gehaltene Vögel wurden und werden getötet (gekeult), auch wenn Tiere gar nicht erkrankt sind. Als Nachweis reicht ein Test. Warum tötet man sie überhaupt, wenn das Virus so ansteckend und tödlich ist?
Warum verhindert man, dass das Virus mutiert und weniger tödlich wird?
Von offizieller Seite wird erklärt, dass diese Keulungen unumgänglich sind, damit sich das Virus nicht verbreitet und die Nahrungsmittelwirtschaft und den Handel beeinträchtigt. Wirtschaftliche Gründe also. Nur: Die Übertragungswege sind kausal nicht nachgewiesen. Eine Tierärztin äußerte mir gegenüber, dass das Keulen für die Tiere eine Erlösung sei, da sie sonst leidvoll sterben würden. Heilung ist gesetzlich nicht vorgesehen. Es gibt Ausnahmen für Zootiere oder seltene Rassen. Unter strengsten Auflagen. In den Medien ist zu lesen, dass der Seevogelbestand durch das Vogelgrippevirus bedroht sei. Bekommt man nach Testung auf Influenza A und H5N1 ein positives Ergebnis, wird dies in Deutschland als ‚amtlich festgestellter Ausbruch der Geflügelpest‘ bezeichnet, egal ob relevant für die Gesundheit des Tieres oder nicht.
Seit Jahren wird von Wissenschaftlern u.a. am FLI gewarnt, dass das H5N1-Virus auf Säugetiere, zum Beispiel das Schwein überspringt und in diesem mit anderen Influenzaviren reassortiert (mutiert). Danach springt es auf den Menschen über (spill over) und verbreitet sich weiter.
Eine Zoonose. Eine Tierseuche, die erst Tiere und dann Menschen krank macht und tötet. Und genau das macht man seit Jahren erfolgreich mit gain of function im Labor: Das vorhandene Virus wird genetisch mit neuen Funktionen ausgestattet, damit es auf eine andere Spezies überspringen kann und sich dort verbreitet. Angeblich will man so auf eine drohende Pandemie vorbereitet sein. Im April 2009 hat die WHO die Definition für eine Pandemie abgeschwächt: Pünktlich zur Schweinegrippe 2009 kann eine Pandemie nun auch bei harmlosen Viren ausgerufen werden.
Bei H5N1 spricht man inzwischen von einer Tierpandemie
Das Vogelgrippevirus hat sich weltweit ausgebreitet, heißt es. Sogar in der Antarktis, wo man neuerdings im Rahmen von Kappa Flu, einem Projekt der Europäischen Union, auch testet. Es ‚bleibt‘ in unseren Breiten nun auch im Sommer. Es befällt jetzt auch Säugetiere: Füchse, Katzen, Seelöwen, Nerze, Ziegen, Rinder und von da aus vermutlich uns Menschen. So Wissenschaftler, Medien und Politik. Seit dem 23. April 2024 bis Mitte Juni gab es jedoch in Deutschland keinen amtlich festgestellten Fall von Vogelgrippe mehr.
Es folgt Teil 2: H5N1 – Killervirus als Geschäftsmodell?
Zum Autor: Doris Schröder ist freie Journalistin und wohnt im östlichen Norden Deutschlands. Berlin 24/7 dankt für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung.
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