Auf der Migrationsroute in die USA zehn Menschen in Panama ertrunken

Durch den Darién-Dschungel im Süden Panamas sind zehn Menschen von einem reißenden Fluss mitgerissen worden. Ihre Leichen seien nahe der Gemeinde Carreto an der Karibikküste des mittelamerikanischen Landes gesichtet worden, teilte die nationale Grenzbehörde mit. Die Staatsanwaltschaft ermittle.

shutterstock / Peter Hermes Furian

Zahlreiche Menschen aus Südamerika, der Karibik und anderen Regionen der Welt machen sich auf den gefährlichen Weg zwischen Süd- und Mittelamerika, hauptsächlich mit dem Ziel, in die USA zu gelangen. Die US-Grenze liegt Tausende Kilometer weiter nördlich. Rund 520.000 Erwachsene und Kinder nutzten im vergangenen Jahr die Route.

Der neue panamaische Präsident José Raúl Mulino, der am 1. Juli sein Amt antrat, ließ an der Südgrenze 4,7 Kilometer Stacheldraht aufstellen, um sechs irreguläre Passagen zu schließen und nur noch einen sicheren Korridor offenzulassen. Die Regierung will so die Migrationszahlen senken und die Schleuserbanden besser bekämpfen.

Trotz der Einrichtung des humanitären Korridors würden internationale Banden weiterhin versuchen, die Migranten durch die irregulären Grenzübergänge zu schleusen, hieß es in der Mitteilung der Grenzbehörde zu den ertrunkenen Migranten.

Noch am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Mulinos Regierung ein Abkommen mit der US-Regierung zur Rückführung von Migranten in ihre Heimatländer. Demnach wird Washington die Kosten für die Flüge übernehmen. Laut der panamaischen Regierung wird die Rückkehr der Migranten freiwillig sein. Die irreguläre Einwanderung ist eines der dominierenden Themen im Wahlkampf der US-Präsidentschaftswahl 2024.

Der Dschungel des Dariéns gilt als eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt – nicht nur wegen des teils gebirgigen, teils sumpfartigen Terrains, sondern auch wegen der dort aktiven kriminellen Banden, die die Menschen häufig ausrauben oder sexuell missbrauchen. Die Migranten fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern.

(red/dpa)

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