Der Milliardenschaden, den kriminelle Banden im vergangenen Jahr laut einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) angerichtet haben, liegt doppelt so hoch wie im Jahr zuvor. Mit 2,7 Milliarden Euro (2022: 1,3 Milliarden Euro) erreichte die Schadenssumme 2023 den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre – das geht aus dem «Bundeslagebild Organisierte Kriminalität» hervor, den Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Präsident des BKA, Holger Münch, in Berlin vorgestellt haben.
Der Großteil der finanziellen Schäden entfiel dabei demnach auf den Bereich Cybercrime. Laut dem Bericht eine einzige Bande einen Schaden von 1,7 Millionen Euro angerichtet, indem sie ihren Opfern Bankdaten entlockte.
Die Anwendung von Gewalt zur Durchsetzung eigener Interessen bleibe zudem auf einem hohen Niveau und gefährde zunehmend die Sicherheit im öffentlichen Raum, heißt es in dem BKA-Bericht. Darin werden 4 vollendete und 34 versuchte Tötungsdelikte durch Gruppierungen der Organisierten Kriminalität aufgeführt.
Im vergangenen Jahr zählte das BKA 642 Verfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität zählte das BKA im vergangenen Jahr (2022 waren es 639 gewesen). Zum dritten Mal in Folge knackt der Wert die 600er-Marke und liegt etwas über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Berichtsjahre. Dabei dominiert besonders der Drogenhandel mit etwa 40 Prozent der Ermittlungen das Geschehen.
(red/dpa)